Anruf aus dem Oval Office
US-Präsident Biden spricht arbeitsloser Mutter Mut zu
Sie schrieb ihm einen Brief, jetzt gab's die Antwort: US-Präsident Joe Biden hat eine Kalifornierin angerufen, die wie viele andere arbeitslos geworden ist. »Behalten Sie den Glauben«, sagte der Präsident.
Es ist ein PR-Stunt des neuen US-Präsidenten, aber immerhin einer mit Herz: Joe Biden hat zum Start einer neuen Dialog-Kampagne eine Frau aus Kalifornien angerufen, die wegen der Corona-Pandemie ihren Job verloren hat. »Wie geht's, Michele?«, meldete sich der Staatschef am Telefon.
Michele, eine Mutter aus dem nordkalifornischen Roseville, hatte Biden nach Angaben des Weißen Hauses zuvor einen Brief geschrieben und ihm von ihren Problemen und ihrer Suche nach einer neuen Stelle erzählt. Sie sei in der Pandemie zum ersten Mal in ihrem Leben entlassen worden.
»Mein Vater hat immer gesagt, ein Job ist viel mehr als nur ein Gehaltsscheck«, sagte Biden laut einem am Samstag verbreiteten Video in dem Telefonat zu Michele. »Es geht auch um Würde, um Respekt, um deinen Platz in der Gesellschaft.« Michele sagte, sie sei »so froh«, dass Biden sich nun um die Bekämpfung der Pandemie kümmere. Ihre Eltern hätten gerade ihren Impftermin bekommen.
100 Millionen Impfungen in hundert Tagen
Biden steht nach seiner Wahl vor der Herausforderung, Millionen US-Bürger schnell wieder in Lohn und Brot zu bringen, die in der Pandemie ihre Jobs verloren haben. Eine Voraussetzung dafür ist die schnelle Impfung großer Teile der US-Bevölkerung. Biden erneuerte in dem Gespräch sein Versprechen, in 100 Tagen 100 Millionen US-Amerikaner zu impfen.
Er nutzte das Telefonat auch, um für sein geplantes Corona-Hilfspaket zu werben, das unter anderem direkte Hilfszahlungen für Millionen US-Bürger vorsieht. Ein Rettungspaket werde jetzt aufgelegt für alle, die verzweifelt auf Unterstützung warteten.
Bidens Sprecherin Jen Psaki hatte am Freitag angekündigt, der US-Präsident werde in Zukunft »regelmäßig direkt mit den Amerikanern kommunizieren«. Mit den Telefonaten will der 78-jährige Biden sein Mitgefühl mit den Leidtragenden der Corona-Pandemie zeigen – und sich von seinem Vorgänger Donald Trump absetzen, dem oft vorgeworfen wurde, ihm sei das Schicksal der Millionen Opfer der Gesundheits- und Wirtschaftskrise egal.
Biden beendete das Gespräch mit einem seiner Lieblingssätze: »Behalten Sie den Glauben.«