USA stimmen zu
Milosevic soll in Jugoslawien vor Gericht
Jugoslawien ist bereit, seinen ehemaligen Staatspräsidenten Milosevic vor ein internationales Gericht zu stellen - aber nur, wenn der Prozess in Jugoslawien stattfindet. Die USA sind jetzt einverstanden, sofern das Haager Kriegsverbrecher-Tribunal die Anklage führt.
Washington - Der jugoslawische Außenminister Goran Slivanovic hat seiner amerikanischen Amtskollegin Madeleine Albright bereits zugesichert,
dass seine Regierung mit dem internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag
zusammenarbeiten werde. Vor Journalisten sagte er: "Was die
Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal angeht, werden wir unsere
Verpflichtungen und Verantwortung erfüllen." Madeleine Albright hat nach anfänglichem Widerstand nun einer solchen Lösung zugestimmt.
USA unter Vorbehalt einverstanden
Die USA hätten nichts mehr dagegen, Slobodan Milosevic in seinem
eigenen Land vor das internationale Kriegsverbrecher-Tribunal zu
stellen. Das betonte auch James O'Brien, der amerikanische Balkan-
Sonderbeauftragte, am Freitag vor der Presse in Washington.
Voraussetzung sei, dass die Anklage vom Haager Tribunal vertreten
werde.
Jetzt sperrt sich nur noch Den Haag
Das UNO-Kriegsverbrechertribunal
in Den Haag besteht allerdings weiterhin auf der Auslieferung des früheren jugoslawischen
Präsidenten Slobodan Milosevic und anderer hochrangiger Angeklagter. Sprecher des Gerichts und der
Anklagebehörde wiesen am Freitag den Vorschlag des neuen
jugoslawischen Außenministers zurück, wonach sich
Milosevic "in Kooperation mit dem Tribunal auf dem Territorium der
Bundesrepublik Jugoslawien" verantworten solle.
Die neue Regierung von Staatspräsident Kostunica lehnt es aber
bislang ab, seinen Vorgänger im Amt
an das Tribunal in Den Haag auszuliefern.
Milosevic wurde im Mai 1999 vor dem Haager Tribunal wegen
Kriegsverbrechen gegen die Kosovo-Albaner angeklagt.
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