US-Umweltminister Nach Korruptionsvorwürfen - Scott Pruitt tritt zurück

Nach einer Reihe von Korruptionsvorwürfen war Scott Pruitt unter Druck geraten. Nun räumt der US-Umweltminister seinen Posten. Ein Nachfolger steht laut Donald Trump schon bereit.
Scott Pruitt

Scott Pruitt

Foto: Stringer ./ REUTERS

Der Direktor der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, ist nach einer Serie von Skandalen zurückgetreten. Präsident Donald Trump teilte via Twitter mit, er habe das Rücktrittsgesuch Pruitts akzeptiert.

Der EPA-Chef war durch Vorwürfe von Steuerverschwendung und anderer zweifelhafter Entscheidungen immer wieder in die Negativschlagzeilen geraten. Übernehmen soll den Job laut Trump Andrew Wheeler, ein Anwalt und Lobbyist, der aktuell ebenfalls für die Umweltbehörde arbeitet.

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Unter anderem wurde Pruitt vorgeworfen, mehrfach sehr großzügig mit Steuergeldern umgegangen zu sein. So soll der 50-Jährige im ersten Amtsjahr für Linien-, Militär- und Charterflüge ungefähr 163.000 Dollar ausgegeben haben. Für Aufsehen sorgte eine Reise von Cincinnati nach Washington, die lediglich eine Stunde dauerte und rund 36.000 Dollar kostete. Auch der Bau einer schallisolierten Telefonzelle für sein Büro machte Schlagzeilen: Es soll den Steuerzahler 43.000 Dollar gekostet haben.

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Besonders brisant war auch der Fall eines Wohnungsdeals in Washington. Pruitt soll für sein Appartement in Capitol Hill, einem beliebten Stadtteil der Hauptstadt, nur ein Drittel des üblichen Mietpreises bezahlt haben. Laut ABC News habe sich Pruitt mit Steven Hart, einem Energielobbyisten und dem Eigentümer des Hauses, auf deutlich günstigere Bezüge geeinigt. Pro Nacht wurden Pruitt lediglich 50 Dollar berechnet. Und diese musste er nur zahlen, wenn er die Nacht auch tatsächlich in der Wohnung verbracht hatte. Das Problem damals: Pruitt war genau für die Themen und Unternehmen zuständig, die Steven Hart als Lobbyist vertritt.

Die früher mächtige EPA ist unter Pruitt stark zurückgefahren worden. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, sie ganz abschaffen zu wollen. Im Finanzjahr 2017 beschäftigte die Environmental Protection Agency mit Sitz in Washington DC 17.000 Menschen. Viele der Mitarbeiter wehrten sich gegen Pruitt. Er leugnet einen Klimawandel und arbeitete lange als Lobbyist der Energiebranche.

Pruitt ist nicht der einzige Mitarbeiter der US-Regierung, der wegen Korruptionsfällen in die Schlagzeilen geraten ist. Eine Auflistung finden Sie hier.

bam/AFP/Reuters
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