Trotz politischer Spannungen USA und Iran tauschen Gefangene aus

Ein Abkommen zwischen zwei verfeindeten Staaten: Die USA haben sich bereit erklärt, einen iranischen Professor freizulassen. Im Gegenzug darf ein US-Amerikaner Iran nach drei Jahren verlassen.
Menschen demonstrieren an der Princeton University für die Freilassung von Xiyue Wang

Menschen demonstrieren an der Princeton University für die Freilassung von Xiyue Wang

Foto: Eduardo Munoz/ Reuters

Die USA und Iran haben sich trotz politischer Spannungen auf einen Gefangenenaustausch geeinigt. Dies verkündete Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif via Twitter. Der Austausch erfolgte in der Schweiz.

"Glücklich, dass Professor Massoud Soleimani und Herr Xiyue Wang in Kürze zu ihren Familien zurückkehren werden. Danke an alle Beteiligten, auch an die Schweizer Regierung", schrieb Außenminister Zarif. Donald Trump bestätigte den Deal ebenfalls. "Nach mehr als drei Jahren als Gefangener in Iran kehrt Xiyue Wang in die USA zurück", erklärte der US-Präsident. Auf Twitter dankte er Iran für "sehr faire Verhandlungen".

Soleimani, ein iranischer Wissenschaftler, wurde im Oktober 2018 am Flughafen in Chicago festgenommen. Dem Professor wurde vorgeworfen, biologisches Material illegal nach Iran schmuggeln zu wollen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Xiyue Wang, ein US-Amerikaner chinesischer Abstammung, war im Rahmen seiner Doktorarbeit nach Iran gereist. Während seiner Forschungsarbeiten wurde er 2016 festgenommen. Behörden warfen ihm vor, "unter dem Deckmantel der Forschung spioniert zu haben". 2017 wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sowohl seine Universität in Princeton als auch seine Familie bestreiten die Vorwürfe bis heute. Die US-Botschaft in Bern veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das Wang gemeinsam mit Botschafter Edward McMullen am Flughafen Zürich zeigt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Angebliche Verstöße gegen Atomabkommen

Die Beziehungen der USA und Iran sind auf einem Tiefpunkt angelangt, seitdem US-Präsident Trump vor anderthalb Jahren das internationale Abkommen zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms einseitig aufgekündigt hat. Einer von Trumps Hauptkritikpunkten an der Vereinbarung von 2015 ist, dass sie sich auf die nuklearen Aktivitäten des Landes beschränkt und keine Restriktionen für das iranische Raketenprogramm vorsieht.

Seit ihrem einseitigen Ausstieg aus dem Atomabkommen haben die USA ihre Sanktionen gegen Iran sukzessive verschärft. Iran nahm im November die Urananreicherung wieder auf. Uno-Botschafter hatten kürzlich berichtet, dass Iran weiterhin atomwaffenfähige Raketen entwickelt. Der iranische Außenminister Mohammed Dschwas Sarif wies die Vorwürfe als "verzweifelte Lüge" zurück.

bam/yer/AP/dpa/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren