Trotz politischer Spannungen USA und Iran tauschen Gefangene aus

Menschen demonstrieren an der Princeton University für die Freilassung von Xiyue Wang
Foto: Eduardo Munoz/ ReutersDie USA und Iran haben sich trotz politischer Spannungen auf einen Gefangenenaustausch geeinigt. Dies verkündete Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif via Twitter. Der Austausch erfolgte in der Schweiz.
"Glücklich, dass Professor Massoud Soleimani und Herr Xiyue Wang in Kürze zu ihren Familien zurückkehren werden. Danke an alle Beteiligten, auch an die Schweizer Regierung", schrieb Außenminister Zarif. Donald Trump bestätigte den Deal ebenfalls. "Nach mehr als drei Jahren als Gefangener in Iran kehrt Xiyue Wang in die USA zurück", erklärte der US-Präsident. Auf Twitter dankte er Iran für "sehr faire Verhandlungen".
Soleimani, ein iranischer Wissenschaftler, wurde im Oktober 2018 am Flughafen in Chicago festgenommen. Dem Professor wurde vorgeworfen, biologisches Material illegal nach Iran schmuggeln zu wollen.
Glad that Professor Massoud Soleimani and Mr. Xiyue Wang will be joining their families shortly. Many thanks to all engaged, particularly the Swiss government. pic.twitter.com/1TeZUL0CDG
— Javad Zarif (@JZarif) December 7, 2019
Xiyue Wang, ein US-Amerikaner chinesischer Abstammung, war im Rahmen seiner Doktorarbeit nach Iran gereist. Während seiner Forschungsarbeiten wurde er 2016 festgenommen. Behörden warfen ihm vor, "unter dem Deckmantel der Forschung spioniert zu haben". 2017 wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sowohl seine Universität in Princeton als auch seine Familie bestreiten die Vorwürfe bis heute. Die US-Botschaft in Bern veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das Wang gemeinsam mit Botschafter Edward McMullen am Flughafen Zürich zeigt.
Thank you to the Swiss (@SwissMFA) for helping President Trump (@POTUS) deliver on his commitment to bringing all Americans home. @freeXiyueWang (1/2) pic.twitter.com/0h16ESfmRF
— U.S. Embassy Bern (@USEmbassyBern) December 7, 2019
Angebliche Verstöße gegen Atomabkommen
Die Beziehungen der USA und Iran sind auf einem Tiefpunkt angelangt, seitdem US-Präsident Trump vor anderthalb Jahren das internationale Abkommen zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms einseitig aufgekündigt hat. Einer von Trumps Hauptkritikpunkten an der Vereinbarung von 2015 ist, dass sie sich auf die nuklearen Aktivitäten des Landes beschränkt und keine Restriktionen für das iranische Raketenprogramm vorsieht.
Seit ihrem einseitigen Ausstieg aus dem Atomabkommen haben die USA ihre Sanktionen gegen Iran sukzessive verschärft. Iran nahm im November die Urananreicherung wieder auf. Uno-Botschafter hatten kürzlich berichtet, dass Iran weiterhin atomwaffenfähige Raketen entwickelt. Der iranische Außenminister Mohammed Dschwas Sarif wies die Vorwürfe als "verzweifelte Lüge" zurück.