Möglicher Verstoß gegen Uno-Resolution USA und Israel werfen Iran Raketentest vor

Donald Trump und Benjamin Netanyahu sind erklärte Gegner des Atomabkommens mit Iran. Nun erheben ihre Regierungen Vorwürfe, Teheran habe mit einem Raketentest gegen eine Uno-Resolution verstoßen.
Benjamin Netanyahu

Benjamin Netanyahu

Foto: POOL/ REUTERS

Die USA und Israel werfen Iran vor, eine ballistische Mittelstreckenrakete getestet zu haben. "Wir wissen, dass Iran diese Rakete abgefeuert hat", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer. Der Vorgang werde noch untersucht. Einzelheiten nannte Spicer nicht. Der Uno-Sicherheitsrat setzte auf Antrag der USA für Dienstag eine Dringlichkeitssitzung an.

Ein solcher Raketentest könnte eine Verletzung von Uno-Resolutionen darstellen und neue Sanktionen gegen Iran zur Folge haben. Eine Resolution von 2015 verbietet es Iran, atomwaffenfähige Raketen zu entwickeln.

"Angesichts des Starts einer ballistischen Rakete mittlerer Reichweite durch Iran am 29. Januar beantragen die USA dringliche Konsultationen des Sicherheitsrates", hieß es in dem Antrag der US-Vertretung bei den Vereinten Nationen. Zuvor hatte Israels Uno-Botschafter Danny Danon den Sicherheitsrat aufgefordert, "unverzüglich" auf das Vorgehen Irans zu reagieren, das den gesamten Nahen Osten gefährde.

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu teilte bei Facebook mit, er werde bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump, das am 15. Februar stattfinden soll, eine Erneuerung der Sanktionen gegen Iran ansprechen. Trump und Netanyahu sind Gegner des Atomabkommens, Trump hatte es als "katastrophal" bezeichnet.

Das Atomabkommen mit Iran war nach jahrelangen Verhandlungen vor einem Jahr in Kraft getreten. Geschlossen hatten es die fünf Uno-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran. Es verpflichtete Iran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug werden schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben.

cte/AFP
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