Angst vor Spionage US-Behörden verbieten russische Kaspersky-Software

Virenschutzprogramme von Kaspersky sind in den USA beliebt - Behörden müssen in Zukunft aber ohne sie auskommen. Die US-Regierung hat die Nutzung aus Sorge vor russischer Spionage verboten.
Kaspersky-Stand bei einer Konferenz

Kaspersky-Stand bei einer Konferenz

Foto: Raphael Satter/ AP

Die US-Regierung hat Bundesbehörden die Benutzung von Software des russischen IT-Konzerns Kaspersky verboten. Das Heimatschutzministerium erklärte, man sei besorgt über Verbindungen zwischen Firmenvertretern und russischen Geheimdiensten. Es bestehe das Risiko, dass die russische Regierung den Zugang über Kaspersky-Produkte ausnutzen könne, um Informationssysteme der US-Behörden zu kompromittieren.

Die Sicherheitssoftware von Kaspersky gewähre einen umfassenden Zugang auf Dateien und Administrationsrechte von Computern, auf denen sie installiert sei, erklärte das Ministerium weiter. Die Behörden hätten 60 Tage Zeit, um Pläne zu entwickeln, wie die Benutzung der Programme gestoppt werden könne. 90 Tage habe man Zeit, um die Änderungen umzusetzen.

Kaspersky wies die Vorwürfe zurück. In einem Statement an die "Washington Post"  erklärte das Unternehmen, man sei ein privates Unternehmen und habe keine unangemessenen Verbindungen zu irgendeiner Regierung. Man sei in der Mitte eines "geopolitischen Kampfs gefangen" und werde "unfair behandelt", obwohl man nie Regierungen bei Spionage unterstützt habe oder dies in Zukunft tun werde.

Kaspersky ist auf Sicherheits- und Anti-Viren-Programme spezialisiert. Die Software wird auch in Deutschland häufig genutzt. Kritiker werfen dem Unternehmen Verbindungen zum Kreml vor. US-Behörden waren in der Vergangenheit besorgt, dass russische Dienste versuchen könnten, über Kaspersky-Programme Amerikaner auszuspionieren oder wichtige amerikanische Systeme zu sabotieren.

ehh/dpa/Reuters

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