Carter in Estland USA verlegen schweres Militärgerät nach Osteuropa

Osteuropäische Nato-Staaten fürchten durch den Konflikt in der Ukraine um ihre Sicherheit. Nun rüsten die USA auf: Panzer und Artillerie sollen "vorübergehend" in der Region stationiert werden, sagte Pentagon-Chef Carter.
US-Verteidigungsminister Carter: Will Widerstandsfähigkeit der Nato erhöhen

US-Verteidigungsminister Carter: Will Widerstandsfähigkeit der Nato erhöhen

Foto: Valda Kalnina/ dpa

Die USA werden erstmals schweres Militärgerät in die Nato-Staaten Mittel- und Osteuropas verlegen. "Vorübergehend" solle Ausrüstung für eine Kampfbrigade vor Ort stationiert werden, also für mehrere Tausend Soldaten. Das sagte US-Verteidigungsminister Ashton Carter in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Dazu zählt er 250 Panzer, bewaffnete Fahrzeuge und Artillerie.

Angesichts des russischen Vorgehens in der Ukraine sorgen sich mehrere osteuropäische Nato-Staaten um ihre Sicherheit und fordern eine stärkere Präsenz der Allianz. "Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien und Polen haben zugestimmt, Elemente dieser Ausrüstung in Bataillon-Stärke aufzunehmen, das in der Region an verschiedenen Standorten für Ausbildung und Übungen genutzt werden soll", sagte der Pentagon-Chef.

Die Ausrüstung sei nicht statisch, sondern könne innerhalb der Region bewegt werden, um militärische Manöver durchzuführen. "Sie sollen effizientere Übungen und mehr Mobilität der Einsatzkräfte in Europa ermöglichen", so Carter.

Bereits am Montag hatte Carter bei seinem Besuch in Berlin entsprechende Pläne bestätigt. Dabei nannte er aber keine Details. Bisher sei das Gerät in Deutschland stationiert. Ziel der USA sei es, "die Widerstandsfähigkeit" der Nato und vor allem von Verbündeten an den Verbundsgrenzen zu erhöhen, sagte Carter.

Auch Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte eine Modernisierung seines Atomwaffenarsenals angekündigt. Carter warf Moskau deswegen "nukleares Säbelrasseln" vor. Von der Leyen bezeichnete die diskutierte Stationierung schweren US-Militärgeräts daraufhin als "angemessene defensive Maßnahme".

vek/AFP/AP
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