Hetze gegen Schwule und Lesben
USA verurteilen Anti-Homosexuellen-Gesetz in Gambia
Die Regierung in Gambia hat Homosexualität unter Strafe gestellt. Mehrere Schwule und Lesben wurden bereits verhaftet, ihnen droht lebenslange Haft. Nun regt sich Protest in Washington.
Gambias Präsident Yahya Jammeh: Schwule und Lesben sollen sein Land verlassen
Foto: Michael Reynolds/ dpa
Washington - In Gambia droht Schwulen und Lesben lebenslange Haft. Ein entsprechendes Gesetz hat Präsident Yahya Jammeh im Oktober unterschrieben, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Doch seitdem die Nachrichtenagentur AP den Erlass öffentlich gemacht hat, regt sich Protest.
Das US-Außenministerium hat die Entscheidung scharf kritisiert. "Die Vereinigten Staaten lehnen es entschieden ab, einvernehmliche Beziehungen zwischen Erwachsenen unter Strafe zu stellen", sagte Sprecher Jeff Rathke in Washington.
Das Gesetz in Gambia ähnelt Regelungen, die das Parlament in Uganda erlassen hatte. Es verbietet "vorsätzliche Homosexualität" und richtet sich besonders an Menschen mit HIV und Aids. Bei einer Verurteilung droht lebenslange Haft. Präsident Jammeh hetzt seit Jahren gegen Homosexuelle. Schon 2008 forderte er Schwule und Lesben auf, das Land zu verlassen.
Nach Angaben von Amnesty International hat die Polizei bereits mehrere Menschen auf Grundlage des neuen Gesetzes verhaftet. Mindestens vier Männer, ein 17 Jahre alter Junge und neun Frauen wurden wegen angeblicher homosexueller Handlungen in Gewahrsam genommen. "Sie wurden gefoltert und misshandelt, um an Informationen über weitere Schwule und Lesben zu kommen", teilte Amnesty mit. Die Sicherheitskräfte sollen die Verhafteten geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht haben.
Das US-Außenministerium zeigte sich besorgt: "Wir fordern die Regierung Gambias auf, niemanden zu verhaften nur wegen seiner sexuellen Orientierung oder Identität."