Venezuela Parlament erklärt Maduro zu unrechtmäßigem Präsidenten

Venezolanisches Parlament
Foto: FEDERICO PARRA/ AFPDas entmachtete venezolanische Parlament hat Präsident Nicolás Maduro der unrechtsmäßigen Machtübernahme beschuldigt. Die verfassungsmäßige Ordnung müsse wiederhergestellt werden, sagte der oppositionelle Präsident der Nationalversammlung Juan Guaidó.
Maduro war am vergangenen Donnerstag trotz internationaler Proteste für eine zweite Amtszeit vereidigt worden. Gegen seine Wiederwahl im Mai 2018 wurden massive Vorwürfe der Manipulation erhoben. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erkennt Maduro nicht als legitimen Präsidenten an. Die USA und die EU forderten den Staatschef zur Rückkehr zur Demokratie auf.
Der Oppositionschef und Parlamentspräsidenten Juan Guaidó ist nun in einen offenen Widerstand gegen Staatschef Maduro getreten. Guaidó hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, er sei bereit, die Präsidentschaft vorübergehend zu übernehmen und Neuwahlen auszurufen, wenn er auf die Unterstützung des Volkes, der Streitkräfte und der internationalen Gemeinschaft zählen könne.
US-Präsident Trump stellt sich offenbar auf Seite der Opposition
US-Präsident Donald Trump erwägt, den Oppositionschef Guaidó als den rechtmäßigen Präsidenten des Landes anzuerkennen, wie der Sender CNN auf seiner spanischen Internetseite unter Berufung auf mehrere Insider berichtete. Das US-Präsidialamt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Venezuela ist unter Maduros linker Regierung in eine schwere Wirtschaftskrise geraten. Das Land leidet unter einer Inflation von 200.000 Prozent und einem Mangel an Grundnahrungsmitteln und Medikamenten. Die schwierige Lage hat zu einer Massenflucht in Nachbarländer geführt.
Maduro macht für die Lage einen von den USA angeführten Wirtschaftskrieg verantwortlich, der einen Umsturz zum Ziel habe. Die USA haben seit 2017 mehrfach Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Kritiker sehen als Grund für die Entwicklung jedoch Inkompetenz der Regierung, nicht funktionierende Währungskontrollen sowie Korruption