Bei Demonstrationen gegen die Regierung von Venezuelas Präsident Maduro sind offenbar zwei Studenten erschossen worden. Sicherheitskräfte und Oppositionelle prallten aufeinander, dabei kam es zu einem Schusswechsel.
Sicherheitskräfte in Caracas: Ein Demonstrant liegt am Boden
Foto: LEO RAMIREZ/ AFP
Hamburg/Caracas - Bei einer Demonstration gegen die Regierung von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ist es zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen. Zwei Studenten seien während der Proteste getötet worden, sagte die Oppositionsführerin María Corina Machado am Mittwoch in Caracas.
"Wir haben hier zwei Venezuelaner, die getötet wurden, weil sie ihre Stimmen erhoben haben", sagte Machado. Ein Behördensprecher bestätigte lediglich den Tod eines der Demonstranten und gab an, dieser sei ein Anhänger der Regierung gewesen.
In der Innenstadt von Caracas soll es einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge am Mittwoch zu einem Schusswechsel gekommen sein, als bewaffnete Sicherheitskräfte der Regierung auf eine Gruppe von mehr als 100 studentischen Anti-Maduro-Demonstranten das Feuer eröffneten. Die Menschenmenge geriet demnach in Panik. Ein 24-jähriger Student wurde von einer Kugel am Kopf getroffen und starb. Bei den Auseinandersetzung soll laut AP außerdem ein Mitglied einer Pro-Regierungsgruppe ums Leben gekommen sein.
Die gewaltsamen Auseinandersetzungen folgten auf einen Tag friedlicher Demonstrationen. Am Mittwoch hatten Regierungsgegner und Studenten gegen die steigende Kriminalität und die wirtschaftlichen Probleme des Landes protestiert. Sie wollen Maduro mit verfassungsrechtlichen Mitteln aus dem Amt drängen.
Venezuelas linker Präsident hatte sich im November mittels einer Abstimmung im Parlament die Möglichkeit gesichert, künftig wie sein verstorbener Vorgänger Hugo Chávez per Ermächtigungsgesetz zu regieren. Die Opposition sprach von einem "institutionellen Staatsstreich".