Venezuela USA verhängen Sanktionen gegen Maduro

Der Präsident Venezuelas ist für die USA nun offiziell ein Diktator: Washington friert Nicolás Maduros Vermögen ein. Grund ist eine umstrittene Abstimmung in dem südamerikanischen Land.
Nicolás Maduro

Nicolás Maduro

Foto: RONALDO SCHEMIDT/ AFP

Die USA verhängen Sanktionen gegen den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro. Dieser sei ein "Diktator" und missachte den Willen seines Volkes, erklärte das US-Finanzministerium nach der Wahl einer verfassunggebenden Versammlung in Venezuela. Dem Ministerium zufolge soll Maduros Vermögen in den USA eingefroren werden.

"Die illegitimen Wahlen bestätigen, dass Maduro ein Diktator ist, der den Willen des venezolanischen Volkes missachtet", sagte US-Finanzminister Steve T. Mnuchin zur Begründung der Maßnahmen.

Die US-Regierung betrachtet die Wahl der Versammlung demnach als "rechtswidrig". Die Abstimmung vom Sonntag stößt international auf scharfe Kritik. Neben zahlreichen Ländern Lateinamerikas zweifelt auch die EU die Rechtmäßigkeit an. Die Versammlung soll nach dem Willen Maduros das Parlament ersetzen und eine neue Verfassung ausarbeiten.

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Bereits in der Vorwoche hatte die US-Regierung gegen 13 Funktionäre der Sozialisten Finanzsanktionen verhängt, zudem im Februar gegen Vizepräsident Tareck El Aissami, dem die USA eine Verwicklung in den Kokainhandel vorwerfen. Maduro hatte zuletzt den Ton verschärft und US-Präsident Donald Trump gewarnt, "seine schmutzigen Hände" von Venezuela zu lassen.

8,1 Millionen Bürger beteiligten sich laut der Wahlbehörde an der Wahl von 545 Mitgliedern einer Verfassungsgebenden Versammlung. Die Opposition hatte die Wahl boykottiert und betonte, es hätten in Wahrheit nur rund 2,5 Millionen abgestimmt, es gebe einen riesigen Wahlbetrug.

Die Wahl wurde von zahlreichen Todesfällen überschattet. Nach Angaben der Opposition starben am Wochenende landesweit 16 Menschen, die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte bisher zehn Tote.

aev/dpa/AFP
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