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Zehn Jahre Irak-Invasion: Die Bush-Krieger

Foto: JEFF MITCHELL/ Reuters

Zehn Jahre Irak-Angriff Was aus den Bush-Kriegern wurde

George W. Bush, Dick Cheney oder Donald Rumsfeld: Sie haben den Irak-Krieg gewollt, geplant, geführt. Zehn Jahre danach sind die Bush-Krieger von der politischen Bühne verschwunden. Was machen sie eigentlich heute?

Colin Powell konnte es nicht fassen, hielt das schlichtweg für Wahnsinn. Wieder und wieder diskutierten seine neokonservativen Kabinettskollegen einen Angriff auf den Irak und den Sturz des Diktators - ohne konkreten Anlass. Das war in den ersten Monaten der Regierung, vor dem 11. September.

Irgendwann nahm der US-Außenminister Powell seinen Präsidenten beiseite: "Lassen Sie sich da nicht in irgendetwas hineindrängen", bat er George W. Bush, "nicht bevor Sie bereit sind oder glauben, einen echten Grund dafür zu haben." Powell solle sich mal keine Sorgen machen, entgegnete Bush, er habe schließlich keine Eile, sich Ärger einzuhandeln. Tatsächlich aber ließ der Präsident längst für einen Krieg planen. Und die Terroranschläge vom 11. September 2001 waren schließlich der Anlass, eineinhalb Jahre später loszuschlagen.

So beschreibt es der Journalist Bob Woodward in seinem Buch "Plan of Attack". Powell, Bush, die Neokonservativen um Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, dessen Vize Paul Wolfowitz und Vize-Präsident Dick Cheney: Sie stehen für den neunjährigen Krieg, in dessen Verlauf 4422 US-Soldaten und mehr als 100.000 Iraker starben.

Es ist die bittere Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet der kritische Powell als Gesicht dieses Kriegs in Erinnerung bleiben wird. Schließlich war es der Außenminister, der vor der Uno die Beweise für Saddam Husseins angebliche Massenvernichtungswaffen präsentieren musste: Es könne "keinen Zweifel geben", sagte er. Heute nennt Powell diesen Auftritt einen "Schandfleck" in seinem Leben.

Ein solches Eingeständnis machte keiner der anderen Bush-Krieger. Schwer angeschlagen sind ihre Images, sie alle haben in den vergangenen Jahren voluminöse Autobiografien vorgelegt. Es sind Rechtfertigungswälzer: Bush (512 Seiten), Rumsfeld (832 Seiten), Cheney (576 Seiten), die frühere nationale Sicherheitsberaterin und spätere Außenministerin Condoleezza Rice (766 Seiten). Selbstkritik? Fehlanzeige. Cheney und Rumsfeld hängen noch immer militärgestützten Demokratisierungsphantasien  an, geben weiterhin die Hardliner. Bush hat sich nach Texas zurückgezogen, wo er seiner Leidenschaft für die Malerei nachgeht und am liebsten Hunde porträtiert.

Was ist aus den Protagonisten des Irak-Abenteuers geworden? Und wie denken sie über ihren Krieg? Klicken Sie sich durch die Galerie, sehen Sie die Bush-Krieger - damals und heute.

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