Vor Gaza-Streifen Israel stoppt jüdisches Hilfsschiff für Palästinenser

Die israelische Marine hat ein Boot mit jüdischen Aktivisten gestoppt, das Hilfsgüter in den Gaza-Streifen bringen wollte. Die Besatzung der "Irene" leistete keinen Widerstand. Das Boot soll nun in einen israelischen Hafen geschleppt werden.
Vor Gaza-Streifen: Israel stoppt jüdisches Hilfsschiff für Palästinenser

Vor Gaza-Streifen: Israel stoppt jüdisches Hilfsschiff für Palästinenser

Foto: STR/ REUTERS

Gaza-Streifen

Gaza - Diesmal blieb alles friedlich: Das israelische Militär hat ein Hilfsschiff für den auf hoher See gestoppt. Die jüdischen Aktivisten, die Hilfsmittel für die Palästinenser bringen wollten, leisteten den Berichten zufolge keinen Widerstand.

Die "Irene" hatte sich kurz zuvor bis auf 40 Kilometer der Küste des Palästinensergebiets genähert, wie Besatzungsmitglied Jonatan Schapira der Nachrichtenagentur AFP sagte. Das unter britischer Flagge fahrende Schiff hat unter anderem Schulsachen, Musikinstrumente und Fischernetze an Bord. Zu der Crew gehören sieben jüdische Aktivisten, unter anderem aus Deutschland, Israel und den USA. Die Fahrt organisierten vor allem die deutsche Organisation "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" und die britische Gruppe "Jews for Justice for Palestinians (JFJFP)."

Die jüdischen Aktivisten waren am Sonntag von Nordzypern aus in See gestochen. Ihre Aktion solle zeigen, dass nicht alle Juden die israelische Politik gegenüber den Palästinensern unterstützten, erklärten sie. Die Passagiere des Schiffs betonten, sie planten eine gewaltfreie Aktion. Unter ihnen ist auch ein 82-jähriger Holocaust-Überlebender. Einer der Israelis, Rami Elchanan, hat 1997 seine Tochter bei einem Selbstmordanschlag der heute im Gaza-Streifen herrschenden Hamas-Organisation verloren.

Im Mai hatte ein blutiger Einsatz der israelischen Armee international für Empörung gesorgt.

Die Marine hatte die Hilfsflotte "Mavi Marmara" für den Gaza-Streifen gestürmt. Dabei wurden neun türkische Aktivisten getötet.

anr/dapd/AFP
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