Waffenübung Iran testet Mittelstreckenrakete

Fernsehbild der Mittelstreckenrakete:
Foto: AFPTeheran - Affront gegen die internationale Gemeinschaft: Iran testet seit Sonntag sein Waffenarsenal. Die Revolutionsgarden feuerten im Rahmen eines jährlichen Abschreckungsmanövers bereits neue Kurzstreckenraketen ab. Jetzt berichtet das staatliche iranische Fernsehen, dass am Montag auch eine Mittelstreckenrakete getestet wurde.
Iranischen Medien zufolge war ein Test einer Rakete vom Typ "Schahab-3" vorgesehen. Die Waffe hat eine Reichweit von 2000 Kilometern und könnte damit gegen Israel und US-Militärstützpunkte in der Golfregion eingesetzt werden.
Das militärische Manöver fällt zusammen mit dem Streit um eine bisher geheim gehaltene Anlage zur Atomanreicherung, die in der Nähe von Teheran aufgebaut wird. Deswegen stiegen die Spannungen im Atomstreit mit der iranischen Regierung. Das islamische Land, bitter verfeindet mit Israel, steht nach wie vor unter Verdacht, am Bau eigener Atomwaffen zu arbeiten. Die iranische Regierung beteuert jedoch, das atomare Material nur für zivile Zwecke nutzen zu wollen.
Das Eingeständnis Irans, neben der bereits bekannten Anlage in Natans eine zweite Atomfabrik in Betrieb nehmen zu wollen, hatte am Freitag Besorgnis und scharfe Kritik auf internationaler Ebene ausgelöst. Unter anderem äußerten sich US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Dmitrij Medwedew besorgt über die geheime Anlage.
Die Regierung in Teheran hatte am Sonntag ihre Politik der Provokation mit einem Manöver fortgesetzt, bei dem bereits Kurzstreckenraketen abgefeuert wurden. Iranische Medien hatten zudem Tests mit Raketen des Typs "Schahab-1" und "Schahab-2" mit einer Reichweite von 500 Kilometern angekündigt.
Ein Sprecher des Teheraner Außenministeriums betonte unterdessen, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen den Raketentests und dem Bau einer zweiten Anlage zur Urananreicherung gebe. Es handele es sich um ganz übliche jährlichen Tests im Rahmen eines Manövers zur Überprüfung der Verteidigungsfähigkeit des Landes.