Machtwechsel Fernández gewinnt Wahl in Argentinien - Kirchner wird Vizepräsidentin

Alberto Fernández hat sich bei der Wahl Argentinien wohl gegen Präsident Mauricio Macri durchgesetzt
Foto: Enrique García Medina/EPA-EFE/REXBei der Präsidentenwahl in Argentinien liegt der Oppositionskandidat Alberto Fernández vorn. Nach Auszählung in mehr als 90 Prozent der Wahllokale kam der Mitte-Links-Politiker auf knapp 48 Prozent der Stimmen. Der konservative Amtsinhaber Mauricio Macri lag bei knapp 41 Prozent, wie am Sonntagabend aus Zahlen der Wahlbehörde hervorging.
Macri gestand seine Niederlage bereits ein. Er habe Fernández gratuliert und zu einem Frühstück am Montag im Präsidentenpalast eingeladen, sagte er vor seinen Anhängern in Buenos Aires.
Das Ergebnis fiel etwas knapper aus, als Umfragen es hatten erwarten lassen. Da Fernández mehr als 45 Prozent der Stimmen erhielt, kommt es dennoch nicht zu einer Stichwahl. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 81 Prozent.
Das Ergebnis bedeutet auch, dass die direkte Vorgängerin Macris, Cristina Kirchner, als Vizepräsidentin in die Regierung zurückkehrt . Sie war von 2007 bis 2015 Präsidentin. Gegen Kirchner laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen. Sie ist derzeit Senatorin und genießt daher Immunität.

Alberto Fernández und Cristina Fernandez de Kirchner bei einer Wahlkampfveranstaltung
Foto: Juan Ignacio Roncoroni/EPA-EFE/REXFernández gilt als gemäßigt und ist nicht durch Korruptionsvorwürfe belastet. Er war Kabinettschef während der vierjährigen Präsidentschaft von Kirchners Ehemann, dem inzwischen verstorbenen Néstor Kirchner (hier erfahren Sie mehr über Alberto Fernández.)
Wie die Börsen auf eine mögliche Vize-Präsidentin Kirchner reagieren
Fernández hatte Macri bereits bei den Vorwahlen im August deutlich geschlagen: Der Mitte-Links-Bewerber hatte knapp 48 Prozent der Stimmen bekommen. Macri, der konservative Unternehmer und frühere Regierungschef der Hauptstadt, war nur auf 32 Prozent gekommen.
Argentinien steckt in einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise, obwohl der Internationale Währungsfonds (IWF) dem südamerikanischen Land im vergangenen Jahr einen Bereitschaftskredit von 57 Milliarden US-Dollar gewährte. Die Inflationsrate liegt bei mehr als 50 Prozent - allein im vergangenen Jahr rutschten nach Angaben der Statistikbehörde 3,4 Millionen Argentinier in die Armut ab.
An den Börsen hatte ein möglicher Wahlsieg Fernández die Anleger verunsichert - auch die Landeswährung Peso hatte wiederholt stark abgewertet. Die Aktionäre fürchteten offenbar eine Rückkehr Kirchners an die Macht. Die Ex-Präsidentin steht für eine protektionistische Wirtschaftspolitik.