Wahlen im Westjordanland Arafats Fatah vorn, aber große Gewinne für Hamas

Die Fatah-Bewegung des verstorbenen Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat liegt bei der Auszählung der Kommunalwahlen im Westjordanland zwar in Führung. Die israelfeindliche Hamas erzielte jedoch überraschend starke Gewinne.

Ramallah - Die Fatah dürfte auf rund 60 Prozent der Sitze kommen, während für die Hamas etwa 23 Prozent hochgerechnet wurden. Die Hamas, die zahlreiche Selbstmordanschläge in Israel verübt hat, gewann nach den Auszählungen in 24 von 26 Bezirken in sieben, die Fatah in elf Gemeinden. Das offizielle Ergebnis wird im Laufe des Tages erwartet.

Die Kommunalwahl, die erste unter Beteiligung der Hamas, gilt als Test für die am 9. Januar anstehende Präsidentenwahl und zugleich als wichtiges Signal für die Stärke der radikalen Strömungen bei den Palästinensern. Die Hamas boykottiert die Wahl.

Für den Fatah-Kandidaten Mahmud Abbas, der als aussichtsreichster Kandidat für die Arafat-Nachfolge gilt, dürfte das starke Abschneiden der Hamas Grund zur Sorge sein. Abbas lehnt den bewaffneten Kampf gegen die israelische Besatzung im Gaza-Streifen und Westjordanland ab und strebt Verhandlungen mit Israel an. Die Hamas dagegen hat sich die Vernichtung Israels zum ideologischen Ziel gesetzt.

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