Washington macht weiter dicht. Wenige Tage vor der Amtseinführung des neuen Präsidenten Joe Biden, werden in der US-Hauptstadt die Sicherheitsvorkehrungen vorangetrieben.
Vizepräsident Mike Pence ließ sich bei einem Briefing des Heimatschutzes über die aktuelle Lage informieren.
Mike Pence, US-Vizepräsident:
»Wir möchten, dass das amerikanische Volk darauf vertrauen kann, dass wir eine sichere Amtseinführung haben. Dass der gewählte Präsident Joe Biden und die gewählte Vizepräsidentin Kamala Harris als neuer Präsident und Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten in einer Weise vereidigt werden, die mit unserer Geschichte, mit unseren Traditionen übereinstimmt, in einer Weise, die dem amerikanischen Volk und den Vereinigten Staaten Ehre macht.«
Das FBI warnt vor Ausschreitungen rund um die Vereidigung am kommenden Mittwoch. Es gebe im Internet Anzeichen für entsprechende Aktionen – darunter auch Aufrufe zu bewaffneten Protesten.
Christopher Wray, FBI-Direktor:
»Wir sind besorgt über mögliche Gewalt während der zahlreichen Proteste und Kundgebungen, die in den kommenden Tagen hier in D.C. und an den Kapitolgebäuden der Bundesstaaten überall im Land geplant sind. Diese könnten bewaffnete Personen in die Nähe von Regierungsgebäuden und Beamten bringen.«
Gleichzeitig arbeiten die Geheimdienste daran, den Sturm auf das Kapitol aufzuarbeiten. In der vergangenen Woche seien laut FBI-Chef schon mehr als 100 Personen festgenommen worden.
Christopher Wray, FBI-Direktor:
»Wir suchen nach Personen, die möglicherweise darauf aus sind, solch eine Gewalt zu wiederholen, wie wir sie in der vergangenen Woche erleben mussten. Seit dem 6. Januar haben wir bereits über 200 Verdächtige identifiziert. Wir wissen also, wer ihr seid! Wenn ihr da draußen seid, FBI-Agenten werden kommen und euch finden!«
Seit dem gewaltsamen Sturm auf das Kapitol ist die Nationalgarde in Washington im Dauereinsatz. Rund 7000 Soldatinnen und Soldaten arbeiten in 12-Stunden-Schichten, vor allem, um den Kongresssitz zu schützen. Laut dem Chef der Truppe könnten es noch bis zu 21.000 werden.
Mike Pence dankte den Einsatzkräften am Kapitol nach dem Sicherheits-Meeting persönlich.
Mike Pence, US-Vizepräsident:
»Ich ermutige Sie, wachsam zu bleiben. Respektieren Sie die einheitliche Befehlskette! Kümmern Sie sich um Ihre Leute! Wir werden dem amerikanischen Volk eine sichere Amtseinführung liefern. Wir werden einen neuen Präsidenten und einen neuen Vizepräsidenten vereidigen. Wir werden unsere Nation voranbringen, okay? Vielen Dank Ihnen allen. Gott schütze Sie!«
In den kommenden Tagen dürften die Sicherheitsvorkehrungen im Washington noch einmal verstärkt werden. Rund um das Kapitol wurden zuletzt Zäune und Barrikaden errichtet, sogar Straßen gesperrt. Bis zum 24. Januar gilt ein offizieller Ausnahmezustand. Eine Amtseinführung mit hunderttausenden Zuschauern wie sonst üblich wird es dieses Mal nicht geben.