Joe Biden, designierter US-Präsident:
»In diesem Moment läuft ein beispielloser Angriff auf unsere Demokratie, so wie wir es in der Neuzeit noch nie gesehen haben. Ein Angriff auf die Zitadelle der Freiheit, das Kapitol selbst. Ein Angriff auf die Repräsentanten der Bevölkerung, auf die Polizei am Capitol Hill, die geschworen hat, sie zu verteidigen. Auf die Volksdiener, die im Herzen unserer Republik arbeiten. Ein Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit, den wir so nur selten gesehen haben. Ein Angriff auf das heiligste amerikanische Unternehmen, die Aufgabe, für die Menschen zu arbeiten. Lassen Sie mich es deutlich sagen: Die chaotischen Szenen am Kapitol spiegeln nicht das wahre Amerika wider, sie spiegeln nicht wider, wer wir sind. Was wir sehen, ist eine kleine Anzahl von Extremisten, die sich der Gesetzlosigkeit hingibt. Das ist kein Widerspruch. Das ist Chaos, es grenzt an Aufruhr. Und es muss jetzt aufhören. Ich rufe diesen Mob auf, sich zurückzuziehen und zu erlauben, dass die demokratische Arbeit fortgesetzt wird. Ich habe das schon in anderem Zusammenhang gesagt: Die Worte eines Präsidenten haben eine Bedeutung, egal, wie gut oder schlecht der Präsident ist. Im besten Fall inspirieren die Worte eines Präsidenten. Im schlimmsten Fall hetzen sie auf. Deshalb rufe ich Präsident Trump auf, jetzt im nationalen Fernsehen aufzutreten, um seinen Eid zu erfüllen, die Verfassung zu verteidigen, und ein Ende dieser Belagerung zu fordern. Das Kapitol zu stürmen, Fenster einzuschlagen, Büros zu besetzen, den Senat der Vereinigten Staaten, durch Schreibtische zu wühlen, im Kapitol, im Abgeordnetenhaus, die Sicherheit von gewählten Amtsinhabern zu bedrohen – das ist kein Protest, das ist ein Aufstand. Die Welt schaut zu. Wie so viele andere Amerikaner, bin ich ernsthaft schockiert und traurig, dass unsere Nation, die so lange ein Leuchtfeuer und die Hoffnung für Demokratie war, an so einem dunklen Moment angekommen ist. Durch Kriege und Streitigkeiten hat Amerika viel ertragen müssen und wir werden es auch jetzt schaffen. Wir werden wieder die Oberhand gewinnen, und zwar jetzt. Die Aufgabe jetzt und in den nächsten vier Jahren ist es, die Demokratie wiederherzustellen, Anstand, Ehre, Respekt, Rechtsstaatlichkeit, einfacher Anstand. Es geht um die Erneuerung von Politik, der es um die Lösung von Problemen geht, darum, aufeinander aufzupassen und nicht darum, die Flammen aus Hass und Chaos zu schüren. Wie ich gesagt habe, geht es im Amerika um Ehre, Anstand, Respekt, Toleranz. Das ist es, was wir sind. Das ist es, was wir immer waren. Die Bestätigung der Abstimmung des Electoral College sollte ein heiliges Ritual sein. Der Zweck ist es, die Würde der amerikanischen Demokratie zu stützen. Aber heute ist eine Erinnerung, eine schmerzhafte, dass Demokratie zerbrechlich ist. Um sie zu bewahren, braucht es guten Willen, Anführer mit dem Mut, aufzustehen, die sich nicht dem Streben nach Macht oder nach ihren eigenen Interessen widmen, sondern dem Gemeinwohl. Und diese furchtbare Darstellung heute zeigt jedem Republikaner, Demokraten und Unabhängigen in diesem Land, dass wir vortreten müssen. Das hier sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Es hat noch nie etwas gegeben, das wir nicht geschafft haben, wenn wir es zusammen versucht haben. Also, Präsident Trump, gehen Sie voran. Gott segne Amerika. Gott segne unsere Streitkräfte und all die Menschen im Kapitol, die versuchen, Ordnung herzustellen.«