Trotz Trump-Skepsis Weißes Haus gibt düsteren US-Klimareport frei

Klima-Protest vor dem Weißen Haus
Foto: PAUL J. RICHARDS/ AFP13 US-Behörden haben am Freitag einen düsteren Klimareport veröffentlicht, der in weiten Teilen der Position der Regierung von Präsident Donald Trump zum Klimawandel widerspricht. Er sei "nicht sehr überzeugt", was den menschengemachten Klimawandel angehe, hat Trump in der Vergangenheit immer wieder betont. In dem Bericht wird nun klar ausgedrückt, dass die globale Erwärmung zum weitaus größten Teil von Menschenhand verursacht werde.
Trotz des krassen Kontrasts zu den eigenen vertretenen Standpunkten habe das Weiße Haus nicht versucht, die per Gesetz alle vier Jahre vorgeschriebene Veröffentlichung zu blockieren. Auch bewahrheiteten sich die Befürchtungen vieler in der wissenschaftlichen Gemeinde nicht, dass die Regierung zuvor Änderungen an dem Report vornehmen könnte. Das sei nicht geschehen, zitierten US-Medien mehrere Experten.
In dem Bericht wird unter anderem vor einem möglichen Anstieg der Meeresspiegel um bis zu gut 2,40 Meter bis zum Jahr 2100 gewarnt. Auch listet der Report die Schäden auf, die als Folge der globalen Erwärmung bereits in den USA entstanden seien. "Es ist extrem wahrscheinlich, dass menschlicher Einfluss die dominante Ursache der seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachteten Erwärmung ist", heißt es in dem 2000 Seiten umfassenden mehrteiligen Dokument. Es gebe dafür "keine überzeugende alternative Erklärung".
Erstellt wurde der Bericht von Hunderten Wissenschaftlern in der Regierung und akademischen Welt, die Nationale Akademie der Wissenschaften in den USA überprüfte ihn vor der Weiterleitung an die 13 Regierungsbehörden.
Trump hatte vor seiner Wahl zum Präsidenten den Klimawandel wiederholt als "Erfindung" bezeichnet. Danach sind seine Äußerungen zwar vager geworden, aber Trump hat damit begonnen, unter seinem Vorgänger Barack Obama beschlossene Klimaschutzmaßnahmen zurückzufahren.
Weltweit angeprangert wurde der von ihm verkündete Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Die USA müssen sich daher auch erneut auf Kritik bei der internationalen Klimaschutzkonferenz in der kommenden Woche in Bonn einstellen - zumal vor dem Hintergrund des neuen Reports.