Whistleblowerin Chelsea Manning "In hohem Maße ungerecht"

35 Jahre Haft lautete das Urteil der USA gegen WikiLeaks-Informantin Chelsea Manning. Jetzt hat sie dagegen Berufung eingelegt.
Chelsea Manning (Archivbild)

Chelsea Manning (Archivbild)

Foto: AP Photo/U.S. Army

Sie deckte Kriegspraktiken der USA auf, die geheim bleiben sollten. Wegen Verrats verurteilte sie ein Militärgericht vor drei Jahren zu einer drakonischen Strafe: Jetzt hat WikiLeaks-Informantin Chelsea Manning Berufung gegen ihre Verurteilung zu einer langjährigen Freiheitsstrafe eingelegt. Das berichtet "The Intercept" und belegt die Meldung mit einem Faksimile von Gerichtsunterlagen .

Die Verurteilung sei "in hohem Maße ungerecht", heißt es in dem Berufungsschreiben von Mannings Anwälten. In der Geschichte der USA sei bislang kein Whistleblower so hart bestraft worden.

Die 28-Jährige Manning arbeitete vor ihrer Geschlechtsangleichung als Bradley Manning im IT-Bereich beim US-Militär. In dieser Zeit leitete sie eine große Menge geheimer Dokumente über den Irakkrieg an WikiLeaks weiter. Manning wurde 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt und ist in einem Militärgefängnis in Fort Leavenworth inhaftiert, in dem besonders harsche Regeln gelten.

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Ihre Anwälte wollen nun einen Freispruch oder eine Reduzierung des Strafmaßes auf 10 Jahre erreichen. Sie argumentieren, dass Aussagen von US-Militärs während des Prozesses zu den möglichen Folgen der weitergegebenen Informationen lediglich spekulativ gewesen seien. Es habe keine konkreten Hinweise auf bestehende Gefahren gegeben. Die Aussagen hätten sich jedoch nachteilig auf den Prozess gegen Manning ausgewirkt.

cht/dpa
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