Weigerung des US-Präsidenten Wikileaks sucht nach Trumps Steuererklärung

Im Wahlkampf versprach Donald Trump, seine Steuererklärung zu veröffentlichen. Jetzt will er davon nichts mehr wissen. Das empört Wikileaks: Die Plattform fordert Insider auf, das Dokument zur Verfügung zu stellen.
Donald Trump

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Foto: Patrick Semansky/ AP

Seit 1972 haben alle US-Präsidentschaftskandidaten der großen Parteien ihre Steuererklärungen veröffentlicht, so berichtet es CNN. Donald Trump will das nicht tun. Obwohl der Republikaner im Wahlkampf etwas anderes versprochen hat.

Trumps Beraterin Kellyanne Conway erklärte am Wochenende: "Die Antwort des Weißen Hauses ist, dass er seine Steuererklärung nicht veröffentlichen wird." Weiter sagte Conway gegenüber dem TV-Sender ABC: "Es hat die Leute nicht interessiert. Sie haben ihn gewählt, und lassen Sie mich das sehr klar sagen: Die meisten Amerikaner konzentrieren sich darauf, wie ihre eigenen Steuererklärungen während Trumps Amtszeit aussehen werden - nicht wie seine aussieht", sagte Conway.

Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, seine Erklärung zu veröffentlichen, sobald eine angeblich laufende Steuerprüfung abgeschlossen sei. Experten zufolge hindere aber selbst eine Prüfung niemanden daran, die Daten publik zu machen.

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Empört reagierten die Aktivisten der Enthüllungsplattform Wikileaks auf den Rückzieher des Präsidenten: "Trumps Verletzung seines Versprechens hinsichtlich der Veröffentlichung seiner Steuererklärung ist noch weniger begründet als (Hillary) Clintons Verheimlichung ihrer Goldman Sachs-Abschriften", schrieb Wikileaks auf Twitter.

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Mit dem Tweet beziehen sich die Enthüller auf angebliche Abschriften von drei hochbezahlten Reden, die Trumps Gegnerin Clinton im Präsidentenwahlkampf vor Vertretern der Investmentbank gehalten hat. Wikileaks hatte die Texte veröffentlicht.

In Bezug auf Trump baten die Aktivisten um die Zusendung von Trumps Steuererklärung, damit sie auf der Plattform veröffentlicht werden könne.

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Trumps Beraterin Conway hat derweil ihre Äußerungen zu Trumps Steuererklärungen nach ihrem TV-Statement relativiert. "Unsere Position aus dem Wahlkampf hat sich nicht geändert. Er wird einer Steuerprüfung unterzogen, und der Rat von Steuerberatern und Anwälten ist, sie (derzeit) nicht zu veröffentlichen." Conway ließ damit offen, ob Trump sie nach Abschluss der Steuerprüfung offenlegen wird.

Die Äußerungen, wonach sich kaum jemand für Trumps Steuererklärung interessiere, stehen in deutlichem Widerspruch zu einer jüngsten Umfrage von "Washington Post" und ABC, der zufolge 74 Prozent der Amerikaner meinen, dass der milliardenschwere Ex-Immobilienunternehmer seine Steuerunterlagen veröffentlichen sollte. Außerdem haben bislang mehr als 200.000 Menschen eine diesbezügliche Petition unterzeichnet.

anr/AP/dpa
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