Erster Auftritt seit elf Tagen Putin ist wieder da

Viel wurde über den Zustand von Wladimir Putin spekuliert, nun ist er erstmals seit elf Tagen wieder öffentlich aufgetreten. Er empfing den kirgisischen Präsidenten - allerdings nicht in Moskau, sondern nahe St. Petersburg.
Putin mit Kirgisiens Präsident Atambajew: "Es wäre langweilig ohne Gerüchte"

Putin mit Kirgisiens Präsident Atambajew: "Es wäre langweilig ohne Gerüchte"

Foto: MIKHAIL KLIMENTYEV/ AFP

Moskau - Wo ist Wladimir Putin? Darüber wurde in den vergangenen Tagen weltweit gerätselt. Nun ist Russlands Präsident erstmals wieder öffentlich aufgetreten. Er empfing den kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajew - allerdings nicht in Moskau, sondern im Konstantinpalast außerhalb von St. Petersburg. Das meldet die Agentur Interfax.

Zu seiner Gesundheit, über die spekuliert worden ist, sagte Putin, es wäre ja "langweilig ohne Gerüchte". Es ist sein erster öffentlicher Auftritt seit dem 5. März. Der Präsident hatte eine Kasachstan-Reise und andere Termine abgesagt - darunter ein Treffen mit dem Inlandsgeheimdienst FSB. Dies gab Anlass zu allerlei Gerüchten. Diese reichten von Gesundheitsproblemen bis hin zu Machtkämpfen im Kreml.

Es gab auch Medienberichte, nach denen Putin Vater geworden sei. Der Kreml dementierte dies mehrfach. Eine Erklärung für seine tagelange Abwesenheit bleibt der Präsident beim Termin in Konstantinpalast schuldig.

"Hier sehen Sie nun den gelähmten Präsidenten"

Merklich erleichtert und nicht ohne Humor präsentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow seinen Dienstherrn der Weltöffentlichkeit. "Hier sehen Sie nun den gelähmten Präsidenten, der von seinen Generälen gefangen genommen wurde", sagte Peskow auf ironische Art, so berichtete es die Staatsagentur Ria Nowosti.

Kirgisiens Präsident Atambajew sagte bei dem Treffen, Putin persönlich habe ihn im Park des prunkvollen Konstantinpalasts in Strelna im Wagen umherkutschiert. "Das heißt, der russische Präsident kann nicht nur gehen, er sitzt sogar am Steuer und fährt seine Gäste herum", meinte das Staatsoberhaupt der früheren Sowjetrepublik in Zentralasien.

Putin will mit einwöchiger Verzögerung an diesem Freitag seine Reise nach Kasachstan antreten. In der Hauptstadt Astana will er am 20. März neben seinem Kollegen Nursultan Nasarbajew auch den weißrussischen Staatschef Alexander Lukaschenko treffen.

Dass der Kreml-Chef die Gespräche in der vergangenen Woche kurzfristig absagen ließ, hatte Spekulationen über seinen Verbleib verstärkt.

fab/dpa/Reuters
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