Belgien Zehntausende demonstrieren gegen Sparpläne der Regierung

Massenprotest in Brüssel gegen die Sozialpolitik der Regierung. Die Hauptkritik der Demonstranten richtete sich gegen Sparpläne im öffentlichen Dienst und das Ende der 38-Stunden-Woche.
Protest in Brüssel

Protest in Brüssel

Foto: LAURIE DIEFFEMBACQ/ AFP

Mindestens 45.000 Belgier sind dem Aufruf der Gewerkschaften in Belgien gefolgt und haben gegen die Sozialpolitik der rechtsliberalen belgischen Regierung demonstriert. Die Gewerkschaften, die zu dem Protest aufgerufen hatten, zählten 70.000 Teilnehmer, die Polizei 45.000. Die Gewerkschaften beklagen unter anderem Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst und das Ende der 38-Stunden-Woche. Auch die Aussetzung von normalerweise in Belgien automatisch stattfindenden Lohnerhöhungen und die Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahren zählt zu den Kritikpunkten.

Es war bereits der vierte nationale Demonstrationstag seit Amtsantritt der liberalkonservativen Regierung von Regierungschef Charles Michel vor zwei Jahren. Im November 2014 waren 100.000 Menschen in Brüssel auf die Straße gegangen, im Oktober 2015 waren es 80.000 und im Mai dieses Jahres 60.000. Dabei kam es im Mai zu gewaltsamen Zusammenstößen, bei denen acht Demonstranten und zwei Polizisten verletzt wurden. Die Polizei hatte Wasserwerfer eingesetzt, nachdem Demonstranten Feuerwerkskörper auf die Beamten geworfen hatten.

Die derzeitige Regierung sei die unsozialste der vergangenen 30 Jahre, sagte Gewerkschafter Rudy De Leeuw laut Belga bei einer Kundgebung in der Brüsseler Innenstadt. Sein Kollege Marc Goblet sprach von der Möglichkeit eines Generalstreiks.

mho/dpa/AFP

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