Der Zustand von Nelson Mandela hat sich weiter verschlechtert. Der 94-Jährige wird inzwischen beatmet und alle drei Stunden an ein Dialysegerät angeschlossen. Nach Angaben von Angehörigen wird über eine Abschaltung der lebenserhaltenden Geräte beraten.
Pretoria - Südafrikas Nationalheld geht es immer schlechter: Der schwer kranke Nelson Mandela wird inzwischen über Geräte versorgt. Mittlerweile wird der ehemalige Präsident beatmet. Zudem sei nach Angaben von Angehörigen wegen Nierenversagens alle drei Stunden eine Dialyse notwendig. Die Ärzte hätten der Familie des 94-Jährigen angeboten, über die Abschaltung der lebenserhaltenden Geräte zu entscheiden.
Das Präsidialamt hatte Mandelas Zustand am Dienstag als nach wie vor "kritisch" bezeichnet. Der südafrikanische Nationalheld befindet sich seit dem 8. Juni wegen einer schweren Lungenentzündung im Medi-Clinic-Heart-Krankenhaus in Pretoria.
Auch am Mittwoch wurden wieder zahlreiche Karten mit Genesungswünschen, von Kindern gemalte Bilder, Blumensträuße und Luftballons vor das Hospital gelegt und an den Zäunen befestigt. In der Nacht zu Mittwoch hatten Menschen Kerzen angezündet, gebetet und Lieder der Freiheitsbewegung gesungen.
Mandelas Lungenprobleme reichen in seine Zeit als politischer Gefangener zurück, als er an Tuberkulose erkrankte. Er war 27 Jahre lang inhaftiert, den Großteil davon im berüchtigten Gefängnis auf Robben Island. Erst 1990 kam er frei und wurde vier Jahre später nach den ersten freien Wahlen erster schwarzer Präsident Südafrikas. Damit war das Ende des Apartheidregimes besiegelt.
Mandela ebnete den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen in seinem Heimatland. Als Staatschef trat Mandela 1999 zurück. Sein letzter öffentlicher Auftritt fand im Jahr 2010 während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika statt. Seit Monaten bereitet die Regierung in Pretoria das Volk auf den nahenden Tod der ANC-Legende vor.