Syrien Abtransport der Chemiewaffen verzögert sich

Schlechtes Wetter und eine unübersichtliche Kriegslage erschweren den Abtransport von Chemiewaffen aus Syrien. Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen zweifelt daran, die Giftstoffe bis Ende des Jahres außer Landes schaffen zu können.
OPCW-Inspektor (syrisches Fernsehen): Überprüfung der Chemiewaffenlager im Oktober

OPCW-Inspektor (syrisches Fernsehen): Überprüfung der Chemiewaffenlager im Oktober

Foto: DPA/ Syrian Television

Den Haag/Moskau - Der Abtransport der Chemiewaffen aus Syrien verzögert sich. Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) hält es für unwahrscheinlich, dass die Waffen bis zur Deadline am 31. Dezember außer Landes geschafft werden können.

Schlechtes Wetter und eine unübersichtliche Kriegslage hätten die Zulieferung von wichtigen Hilfsmitteln, die für den Abtransport gebraucht würden, erschwert, sagte die OPCW am Samstag.

Bereits einen Tag zuvor hatte der Leiter der Abteilung für Abrüstung in Moskau, Michail Uljanow, moniert, die Frist sei zu kurz. "Derzeit werden die Giftstoffe zum Transport vorbereitet - es geht darum, die sicherste Route zu finden." Demnach eskortieren dänische und norwegische Kriegsschiffe zwei Frachter, die die Chemiewaffen vom syrischen Hafen Latakia zu einem US-Spezialschiff vor der Küste Italiens bringen sollen.

Am Montag hatte Russland 75 Lastwagen nach Syrien geschickt, um bei dem Abstransport zu helfen. Militärflugzeuge brachten 50-Kamaz-Lastwagen und 25 gepanzerte Ural-Trucks in die Hafenstadt Lattakia.

An der Vernichtung der syrischen C-Waffen beteiligen sich mehrere Staaten, neben Russland auch Großbritannien, China und die USA. Die Regierung in Damaskus hat der OPCW rund 1300 Tonnen Kampfstoffe gemeldet.

Ende September hatten sich die fünf Veto-Mächte im Uno-Sicherheitsrat auf eine Syrien-Resolution geeinigt. Ohne Androhung von Gewalt, wäre es niemals zu einer Übereinkunft mit Syrien gekommen, hieß es damals. Die Waffen müssen laut Uno-Beschluss bis zum 30. Juni 2014 vernichtet werden.

kha/Reuters
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