Angriff auf die Ukraine Baerbock warnt vor Waffenruhe zu russischen Konditionen

Außenministerin Annalena Baerbock glaubt nicht an ein baldiges Ende des Ukrainekriegs. Von der russischen Armee sieht sie keine »ehrlichen Anzeichen« für einen Rückzug aus dem Land.
Baerbock bei einem Ukraine-Besuch im September

Baerbock bei einem Ukraine-Besuch im September

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Thomas Trutschel / photothek / IMAGO

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat keine Hoffnungen auf eine Waffenruhe oder gar Frieden zu Weihnachten in der Ukraine. Auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit der »Bild am Sonntag« sagte sie: »Niemand außer Putin hat diesen Krieg begonnen, und wenn Putin es will, dann ist der Krieg morgen vorbei.« Der russische Präsident müsse seinen Soldaten nur den Befehl zum Abzug geben.

Eine Waffenruhe zu russischen Konditionen lehnt Baerbock ab. Diese würde den »Schrecken« der Menschen in der Ukraine nicht beenden, »im Gegenteil«, so Baerbock in dem Gespräch mit der Zeitung. Leider gebe es »alles andere als ehrliche Anzeichen« für einen Abzug der russischen Truppen, sagte die Ministerin.

Am schlimmsten sei die Lage für die Menschen in den besetzten Gebieten. »Hier fehlt es nicht nur an Strom und Wärme, nicht einmal internationale Hilfslieferungen kommen hierher durch«, sagte Baerbock. »Jeden Tag leben die Menschen in Angst vor Verschleppung, Folter, Mord durch die russischen Besatzungstruppen.«

Auftritt bei Spendenshow im Fernsehen

Am Samstagabend war Baerbock zudem bei der live im ZDF übertragenen Sendung »Ein Herz für Kinder« zu Gast und forderte erneut auf, den Krieg zu beenden. Bei der Spendensendung, bei der auch Finanzminister Christian Lindner und EU-Präsidentin Ursula von der Leyen zu Gast waren, wurden insgesamt rund 24,2 Millionen Euro gesammelt. Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, bekam stellvertretend einen Preis für den Einsatz der Helferinnen und Helfer in der Ukraine verliehen.

Die Ukraine erlebte in den letzten Tagen erneut schwere russische Raketenangriffe. Dabei kamen laut ukrainischen Berichten mehrere Menschen, unter anderem auch ein anderthalb Jahre altes Kleinkind, ums Leben. Zumindest für sechs Millionen Menschen konnte laut Präsident Wolodymyr Selenskyj die Strom- und Wasserversorgung wiederhergestellt werden. Die russischen Attacken vom Vortag bezeichnete er als »Terrorangriff« vom Freitag.

hpp/afp/dpa
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