ROTES KREUZ Bargeld in Banderole
Bei ihren Ermittlungen in der Schmiergeld-Affäre des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) ist die Staatsanwaltschaft München I auf eine neue Spur gestoßen. Bei einer Durchsuchung des Hauses des früheren BRK-Geschäftsführers Heinrich Hiedl, 67, fanden die Beamten 100 000 Mark Bargeld; die Scheine waren gebündelt und mit der Banderole einer Schweizer Bank umwickelt. Bei der ersten Durchsuchung des Hiedl-Anwesens im oberbayerischen Bad Tölz im vergangenen Oktober war kein Geld entdeckt worden. Ebenfalls durchsucht wurde Hiedls Ferienhaus in Südtirol. Dort nahmen die Ermittler Kontoauszüge, Telefonbücher und Rechnungsordner mit.
Hiedl sitzt ebenso wie der langjährige Geschäftsführer des BRK-Blutspendedienstes Adolf Vogt, 65, in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue, Bestechung, Bestechlichkeit sowie Steuerhinterziehung und wirft beiden vor, von Zulieferfirmen Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen zu haben. Über den Verbleib des Geldes rätselten die Ermittler bisher. Die nun aufgefundene Banderole der schweizerischen Bank könnte aus ihrer Sicht eine erste erfolgversprechende Spur bei der Suche nach den mutmaßlich versteckten Millionenbeträgen sein. Hiedl und Vogt wollen sich zu den Vorwürfen nicht äußern.