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Briefe

BEFREIUNGSKAMPF
aus DER SPIEGEL 32/1968

BEFREIUNGSKAMPF

(Nr. 30/1968, Tschechoslowakei)

Seit dem Endspiel um die Fußballweltmeisterschaft hat mich nichts mehr so aufgeregt wie jetzt die Ereignisse in Prag. Wie damals Uwe Seeler und dessen Kameraden. drückt man jetzt Alexander Dubcek und dessen Genossen die Daumen, daß sie gewinnen. Hoffentlich bleibt den Pragern ein »drittes Tor« erspart.

Nürnberg HFRMANN ZIEGLER

In dem braven Soldaten Dubcek hat die deutsche Linke, die bislang immer mit Ulbricht identifiziert und damit diskussionsunwürdig gemacht worden ist, endlich ein nach allen Seiten vorzeigbares Idol.

Düsseldorf H. F. GIESSLER

Hätte anstelle Konrad Adenauers, Ludwig Erhards und Kurt Georg Kiesingers ein Alexander Dubcek die Bonner Ostpolitik betrieben, dann wäre die Frage der deutschen Wiedervereinigung längst ein Problem für die Historiker.

Karlsruhe RICHARD KRÜGER

Ich bin weiß Gott kein »SPIEGEL-Freund« und habe bei vielen Veröffentlichungen mit meiner Kritik nicht hinter dem Berge gehalten. Mit der Titelgeschichte »Sowjet-Schatten über Prag« haben Sie eine Arbeit aus einem Guß geliefert. Dazu kam noch das SPIEGEL-Gespräch mit dem Prager Justizminister eine großartige journalistische Gemeinschaftsarbeit, vor der ich vorbehaltlos den Hut ziehen möchte.

Celle WERNER MÜHE Chefredakteur »Cellesche Zeitung«

Ich beglückwünsche Sie zu den beiden besonders gelungenen Titelseiten »De Gaulle am Ende« und »Schatten über Prag«, die beide dieselbe völlige Unkenntnis der Tatsachen ausdrücken.

Prag B. VOLKER Nachdem Bonns Verteidigungsminister Gerhard Schröder schon den »Schwarzen Löwen« an der tschechoslowakischen Grenze losmachen wollte, kann man sich ja denken, wen Schröder, wenn er mit der FDP die Regierung bildet, als Botschafter nach Prag schickt: Globke, Vialon oder -- vielleicht, Gott ist verhältnismäßig groß -- Willy Schlamm.

Kassel LOTHAR KLIER

Die Tschechoslowakei ist ein Land, in dem man glücklich leben könnte. Es muß zufrieden machen, unter einer Regierung zu leben, die einem etwas zu sagen hat und hinter der man sogar mit dem Herzen steht. Wenn ich da an unsere Verhältnisse denke ... Die Umarmung der Waffenbrüder Springer und Strauß bei ihrem letzten heimlichen Treffen zeigte nur wieder, wie das Volk für dumm verkauft wird.

Hamburg ANITA GERLACH

Bei streng objektiver Betrachtung der Sachlage muß man sich doch fragen, was wohl geschähe, wenn sich solch eine Entwicklung, in umgekehrter Richtung, hier in der Bundesrepublik vollziehen würde? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Amerikaner »mit den Händen in den Taschen« tatenlos zusähen!

Frankfurt JOACHIM BECKERT

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