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Briefe

Bei aller Tragik
aus DER SPIEGEL 2/2006

Bei aller Tragik

Nr. 52/2005, Familien: Wie ein türkischer Vater seit sechs Jahren um sein Kind kämpft

Der von Ihnen geschilderte Fall ist kein Einzelfall, wenngleich es meistens nicht die Väter sind, die um ihre »Rechte am Kind« kämpfen. Bei aller Tragik muss aber nur noch im Interesse des Kindes entschieden werden, das ab Geburt sechs Jahre lang in einer intakten Familie gelebt hat. Da kann es nicht darum gehen, welches Obergericht sich von welchem Untergericht dupiert fühlt, wer wann Fehler gemacht hat oder wem das Kind »gehört«. Nach so langer Zeit gehört es auf Dauer dorthin, wo es sich emotional verwurzelt hat. Was das Kind braucht, ist nur eines: ein schneller Ausspruch der Adoption, die ihm das bietet, was es nach jahrelangem Hickhack am meisten benötigt: Sicherheit.

BERGKIRCHEN (NIEDERS.) PROF. DR. CHRISTINE SWIENTEK

Wie viele Kinder werden im Heim groß, die keine Eltern haben oder solche, von denen sie verstoßen werden? Hier ist ein Mann, der seinem Kind ein schönes Leben bereiten will. Warum wird ihm das untersagt? Wurde jemals beschlossen, der leibliche Vater sei unfähig, sein Kind zu erziehen, oder ist das Kind bei seinem Vater in Gefahr? Was will man dem Kind denn erzählen, wenn es älter wird?

DÜSSELDORF BIANCA DUNKMANN

Beim Kampf Zweier um einen Dritten bleibt zumindest einer meist auf der Strecke ... Ganz abgesehen davon ist dieser Fall ein Paradebeispiel dafür, wie Männer immer noch um ihre leiblichen Kinder kämpfen müssen, weil ihnen mit der Geburt keine ausreichenden Rechte zugesprochen werden. Eher darf anscheinend die leibliche Mutter das Kind zur Adoption freigeben, als dass ein Vater seinen Sohn bekommt. Unglaublich.

KASSEL TIM WERNER

Dieser Fall ist die Spitze des Eisberges und zeigt, wie die Rechte von Vätern in unserem Land missachtet werden. Auf der einen Seite hatte unsere rot-grüne Regierung kein Problem mit den gläsernen Bankkunden, aber Väter, die einen heimlichen DNA-Test für Kuckuckskinder machen lassen wollen, werden kriminalisiert. Es ist endlich Zeit, dass die Väter aufstehen und sich wehren, auch für die betroffenen Kinder, die Vater und Mutter lieben und brauchen.

BOVENDEN (NIEDERS.) BERND SIMON

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