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Bernhard Goetz

aus DER SPIEGEL 5/1986

Bernhard Goetz, 38 (Photo r.), von Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit als Held wider die Straßenkriminalität gefeiert, wurde in den Spielwarenläden Amerikas zum Renner. Der deutschstämmige Ingenieur, der vor einem Jahr in der New Yorker U-Bahn vier Jugendliche niederschoß, die ihm fünf Dollar abnötigen wollten, ist Vorbild eines Brettspiels (Photo o.) namens »The Subway Vigilante« (etwa: Der U-Bahn-Rächer). Ziel des Spiels ist es, sich mit der Untergrundbahn lebend von Brooklyn in die Slums der Bronx zu würfeln. Die Spieler, auf dem Brett dargestellt durch kleine Pistolen, müssen unterwegs Karten ziehen mit Sprüchen wie »Sie halten einem Strolch die Knarre an den Schädel - zwei Felder vor« oder »Der Strolch bewegt sich noch - zwei weitere Kugeln«. Das Spiel lehnt sich eng ans Leben an. Goetz hatte sich einen der niedergeschossenen Jungen angeschaut und mit den Worten »Du siehst gar nicht so schlecht aus - hier ist noch eine« noch einmal gefeuert. Der Junge bleibt querschnittgelähmt, die Anklage wegen Mordversuchs gegen Goetz wurde vorerst fallengelassen. Ihn erwartet ein Verfahren wegen unerlaubten Waffenbesitzes.

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