Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner hat Ärger mit seinen Lieblingssoldaten, den Jet-Piloten. Über 500 - fast die Hälfte des Berufsstandes - beschwerten sich vorige Woche beim Petitionsausschuß des Bundestags über mangelnde Fürsorge ihres Dienstherrn. Sie wünschen eine bessere Altersversorgung: Die seit 1978 bei 450 Mark monatlich eingefrorene »ruhegehaltsfähige« Stellenzulage solle auf mindestens 1000 Mark steigen. Jet-Piloten scheiden wegen der besonderen körperlichen und psychischen Beanspruchung mit 41 Jahren aus dem aktiven Dienst. Sie erhalten dann 55 Prozent des letzten Gehalts als Pension. Die Luftwaffenführung verbreitete letzte Woche zwar, sie teile die Sorgen der Soldaten. Zuvor hatte sie allerdings versucht, die Piloten mit Disziplinarmaßnahmen zu bedrohen. Von einigen Petenten, die bereits im Februar ans Parlament geschrieben hatten, wurde eine »ausführliche Stellungnahme« angefordert, um »Abhilfemaßnahmen einleiten oder eine disziplinarrechtliche Würdigung des Inhalts der Eingabe vornehmen zu können«.
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