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Blüm: Länger arbeiten

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aus DER SPIEGEL 9/1985

Experten des Bonner Arbeitsministeriums arbeiten an Modellrechnungen, um einem drohenden Kollaps der Rentenversicherung im nächsten Jahrzehnt entgegenzuwirken. Nach diesen Skizzen, die vom nächsten Bundestag nach den Wahlen 1987 in Gesetzesform gebracht werden sollen, will Blüm von 1990 an eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit über die derzeitige Altersgrenze von 65 Jahren hinaus vorschlagen. Damit würde der Rentenkasse, der schon in diesem Jahr 3,5 Milliarden Mark fehlen werden, durch steigende Beitragseinnahmen und geringere Ausgaben doppelt geholfen. Zugleich wird erwogen, der Rentenversicherung einen festen Anteil am Aufkommen der - dafür erhöhten - Mehrwertsteuer zuzuteilen; dadurch sollen auch durchrationalisierte Unternehmen ohne viele Beschäftigte, aber mit hoher Wertschöpfung zur Rentenversicherung beitragen. Schließlich sollen, nach den Plänen des Blüm-Ministeriums, die Rentenkassen auch davon profitieren, daß womöglich schon im Lauf der nächsten zwei Jahre öffentliche Arbeitsprogramme aufgelegt werden, wie sie Gewerkschaften und Sozialdemokraten seit langem verlangen.

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