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CHINA Bürger wehren sich

aus DER SPIEGEL 25/2004

Immer mehr Chinesen zeigen ihre Unzufriedenheit mit den Behörden auf der Straße: 58 000 Demonstrationen mit über drei Millionen Teilnehmern zählte die Polizei im vergangenen Jahr, das sind über 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionen seien mittlerweile ein »auffälliges Problem«, erklärte der Parteichef der Provinz Zhejiang, Xi Jinping; im Gegensatz zu früher sind die Teilnehmer besser organisiert. Während Pekings KP öffentlichen Widerstand offiziell als Gefahr für die »soziale Stabilität« und die »Einheit des Landes« verurteilt, gestehen ihre Funktionäre ein, dass viele der Kundgebungen triftige Gründe hätten. So protestierten in letzter Zeit immer häufiger Bauern gegen die willkürliche Beschlagnahme ihres Landes durch lokale Behörden und Firmen. Arbeiter forderten ausbleibende Löhne ein, Entlassene verlangten höhere Entschädigungen. Auch die neue Mittelklasse wehrt sich inzwischen öffentlich - meist gegen betrügerische Immobilienunternehmer, die ihre Zusagen nicht einhielten.

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