Aus Beständen der Industrie Bundesregierung genehmigt Ausfuhr von Leopard-1-Panzern

Leopard-1-Panzer. Bisher hatte die Bundesregierung nur die Lieferung der moderneren Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen in die Ukraine angekündigt
Foto: Eckehard Schulz / IMAGODie Bundesregierung hat eine Exportgenehmigung für Kampfpanzer des Typs Leopard 1 in die Ukraine erteilt. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Bisher hatte die Bundesregierung nur die Lieferung der moderneren Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen in die von Russland angegriffene Ukraine angekündigt.
Laut einem Bericht der »Süddeutschen Zeitung« wollen Rheinmetall und die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) Dutzende Panzer vom Typ Leopard 1 für den Export in die Ukraine aufbereiten. Dem Bericht zufolge gibt es bisher allerdings Probleme bei der Beschaffung von Munition.
Der Leopard 1 ist der erste Kampfpanzer, der für die Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Er wurde zwischen Mitte der Sechziger- und Mitte der Achtzigerjahre produziert. Die Bundeswehr musterte ihre letzten Leopard-1-Modelle 2003 aus und löste den Typ durch das Nachfolgemodell Leopard 2 ab. Die Lieferung von insgesamt 14 Exemplaren dieses deutlich moderneren Kampfpanzers hatte die Bundesregierung im Verbund mit weiteren europäischen Partnern bereits in der vergangenen Woche zugesagt.
Zur Lieferung der Leopard 1 aus Industriebeständen wollte Hebestreit sich nicht weiter äußern. »Viel mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, das wird sich dann in den nächsten Tagen und Wochen konkretisieren.«
Nach SPIEGEL-Informationen geht es um 29 Leopard-1-Modelle, die bei der Industrie schon weitgehend einsatzbereit gemacht wurden. Sie befinden sich derzeit bei dem Unternehmen Flensburger Fahrzeugbau.
Die Lieferung weiterer Leopard 1 könnte indes noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger hatte Mitte Januar gesagt, dass es bis zu deren Auslieferung bis nächstes Jahr dauern könnte. »Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden. Sie werden komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut«, hatte Pappberger damals gesagt.
Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) kommentierte die Exportgenehmigung während einer Reise in Schweden: »Es ist der erklärte Wille der Bundesregierung, die Ukraine mit Leopard-1-Panzern aus Unternehmensbeständen zu unterstützen.«