Wahlkampf gegen Hans-Georg Maaßen in Südthüringen Grüne rufen zur Wahl des SPD-Kandidaten auf

Maaßen beim Wahlkampf im thüringischen Benshausen
Foto:JENS SCHLUTER / AFP
Wählt SPD, verhindert Maaßen: Nach diesem Motto haben sich die Grünen in Thüringen an ihre Unterstützer gewandt. Sie wollen, dass der SPD-Kandidat Frank Ullrich im Wahlkreis 196 das Direktmandat gewinnt und sich gegen Hans-Georg Maaßen durchsetzt. Der einstige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz kandidiert für die CDU und ist wegen seines Rechtskurses und populistischer Äußerungen umstritten.
Ein Votum für Ullrich »schützt die Demokratie und verhindert, dass eine nach rechts außen offene Stimme in den Bundestag einzieht«, sagte der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ullrich habe »die besten Chancen«, ins Parlament einzuziehen, so Kellner. Es müsse das gemeinsame Anliegen aller überzeugten Demokratinnen und Demokraten bleiben, »unsere Demokratie« zu verteidigen. Dies sei keine parteipolitische Frage.
Maaßen zieht mit seinen rechtspopulistischen Äußerungen auch Kritik aus seiner eigenen Partei auf sich. In der ZDF-Sendung »Markus Lanz« hatte zuletzt die CDU-Bildungsexpertin Karin Prien auf die Frage, wie sie es finde, dass Maaßen in Südthüringen von der CDU aufgestellt wurde, gesagt: »Das muss ich hinnehmen, auch wenn ich davon natürlich überhaupt nicht begeistert bin und mich frage, was Herr Maaßen eigentlich in der CDU sucht.«
Der Ex-Verfassungsschutzchef forderte daraufhin in mehreren Interviews ihre Entlassung aus dem Zukunftsteam Armin Laschets, des Kanzlerkandidaten der Union. »Ich bin überzeugt, dass Frau Prien uns mit dieser unüberlegten Äußerung massiv schadet«, sagte Maaßen zuletzt in einem Interview mit dem im Süden Thüringens erscheinenden »Freien Wort«. »Sie schadet mir, sie schadet vielen anderen Wahlkämpfern der CDU, die um ein Direktmandat kämpfen, und sie schadet dem Wahlerfolg der CDU.«
Laschet hat Maaßens Forderung inzwischen eine Absage erteilt. Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Prien sei eine anerkannte Politikerin und bleibe Teil seines Zukunftsteams, sagte er. »Daran wird nicht gerüttelt.«