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Hausmitteilung C&A / Debargue / SPIEGEL WISSEN

aus DER SPIEGEL 8/2018
El-Sharif, Brenninkmeijer, Salden

El-Sharif, Brenninkmeijer, Salden

Mitte Januar meldete der SPIEGEL, die Gesellschafter des Textilunternehmens C&A planten einen Verkauf des Hauses an chinesische Investoren. Weil Offenheit in der Gründerfamilie Brenninkmeijer seit je als Zeichen der Schwäche interpretiert wird, reagierte sie auf den Bericht mit Schweigen – nun jedoch trafen Simone Salden und Yasmin El-Sharif ein Mitglied des Clans zum Gespräch: den 50-jährigen Alexander Brenninkmeijer, der darauf bestand, den Austausch bis zur Veröffentlichung vertraulich zu behandeln; zu heikel ist das Thema im Kreis seiner Angehörigen. Denn Brenninkmeijer sieht einen möglichen Verkauf kritisch, er meint, es wäre »immerhin das Ende unserer Familienidentität«. Seit 1841 gibt es C&A, die Keimzelle der Modekette liegt im westfälischen Mettingen, heute betreibt der Bekleidungsanbieter gut 1500 Filialen in ganz Europa. »Alexander Brenninkmeijer ist nicht nur stolz darauf, Teil der Dynastie zu sein«, sagt Salden, »es ist auch eine Bürde für ihn.« So hat er fast zehn Jahre lang an einer eigenen Familienrechtsprechung gearbeitet, deren Regeln auf rund hundert Seiten zusammengefasst und in drei Sprachen übersetzt sind. zum Artikel 

Der Franzose Lucas Debargue gilt als einer der besten Pianisten seiner Generation, das Feuilleton schwärmt von der »filigranen Artikulation« des 27-Jährigen, von seinem »perkussiven Fingerspiel«. Takis Würger besuchte den Hochbegabten in Paris und zog mit ihm durch das Rotlichtviertel, wo Debargue vor seinem Durchbruch fünf Abende pro Woche in einer Bar am Klavier gesessen hatte. Debargue gab dem Journalisten eine Einführung in seine Idee von klassischer Musik: Er sprach über seine Liebe zu Gustav Mahler, sprach von Schmerz und Leidenschaft, und er spielte ihm in seiner Wohnung stundenlang Stücke vor, die ihm wichtig sind. In einem dieser Momente, Würger hockte auf der Schlafcouch neben dem Flügel, spielte Debargue das erste Klavierkonzert von Frédéric Chopin. Im zweiten Satz seufzte Würger einmal kurz, weil er es so schön fand. Debargue unterbrach sein Spiel und sagte: »Du fühlst es, oder? Wenn du das fühlst, ist nicht alles umsonst.« Das Porträt finden Sie aufzum Artikel 

Fasten Sie auch? Das machen ja gerade viele; die traditionelle christliche Fastenzeit, die Aschermittwoch begonnen hat, geht noch bis Gründonnerstag. In einem Alltag, der geprägt ist von Reizen und ständigem Konsum, steigt die Zahl der Menschen, die für ein paar Wochen auf Fleisch verzichten, auf Alkohol, Zucker oder das Internet. Wer sich in Abstinenz übt, tut Körper und Geist etwas Gutes – diese Erkenntnis setzt sich in der Wissenschaft mehr und mehr durch. Die neue Ausgabe von SPIEGEL WISSEN widmet sich den erstaunlichen Effekten des Fastens und seiner Kulturgeschichte: Was taugt Intervallfasten? Was darf man in der Fastenzeit eigentlich essen? Und warum wurde Giovanni Succi vor gut hundert Jahren zum größten Star der Hungerkünstler? Das Heft erscheint am kommenden Dienstag.

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