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Briefe

CHRIST UND WELT
aus DER SPIEGEL 48/1961

CHRIST UND WELT

Ich bin erstaunt und doch wieder nicht erstaunt über die Leserbriefe auf Ihr Gespräch mit Landesbischof Dr. Hanns Lilje. Wann werden wenigstens die evangelischen Theologen beginnen, ein bißchen Luthers »Zwei-Reiche-Lehre« zu verstehen (Vorschlag: erst lesen)? Daß sogar Ernst Wolf seine Unterschrift unter ein möglicherweise berechtigtes, aber zu billiges Pamphlet gesetzt hat, tut mit leid. Hanns Lilie wird über diese Leserbriefe samt ihrer Dummheit auch nur »in die Kissen schluchzen«.

Detmold REINHOLD V. HÖREN

Pfarrer

... veröffentlichen Sie den Brief eines Herrn Kleinschmidt, Pfarrer am Dom zu Schwerin. Soweit ich orientiert bin, ist den Insassen des »Arbeiter- und Bauernparadieses« der Besitz westlicher politischer Zeitungen und Zeitschriften verboten. Millionen Deutsche wären deshalb Herrn Kleinschmidt aufrichtig dankbar, wenn er in einer weiteren Zuschrift an den SPIEGEL die legalen oder illegalen - für Herrn Kleinschmidt aber offenbar ungefährlichen - Tricks mitteilte, auf Grund derer er seit Jahren in den Besitz des SPIEGEL gelangt.

Bochum E. BRAUN

Narrenfreiheit gestattet man dem Herrn Domprediger zu Schwerin, Kleinschmidt, wenn er in Ulbrichts Staats -KZ Leser Ihres »geschätzten Magazins« sein darf. Denn ein Narr ist er wohl, der zwar »in politicis« mit seiner Staatspartei übereinstimmt - er gehört ihr trotz mehrfacher Mitgliedssäuberungen seit 1946 an -, aber »naturgemäß völlig andere kirchliche Auffassungen« hat als die SED. Man wäre gespannt, einmal die »völlig anderen Auffassungen« des Herrn Kleinschmidt kennenzulernen, des Funktionärs und Einpeitschers des von der SED gelenkten »Bundes Evangelischer Pfarrer«, einer Einrichtung, die verdammt den »Deutschen Christen« unter dem sattsam bekannten »Reibi« Müller ähnelt

Siegburg (Westf.) HORST-H. WILM

Verglichen mit den geraden Donnerworten seines geistlichen Vorfahren wirken die blanken SPIEGEL-Repliken des im Auftreten dezent »katholisierenden« und darum wohl weniger direkten, hochwürdigsten Bischofs von Hannover und Abtes zu Loccum wie das geflüsterte Nachtgebet einer älteren Jungfrau, die aus unbestimmter Furcht vorm »Gehörnten« nicht recht wagt, den Mund schnurstracks aufzutun.

Bonn FRIEDRICH KÖNIG

Zu dem Lilje-Gespräch veröffentlichten Sie 18 Leserbriefe. Wenn man von dem Schreiben des Herrn Kleinschmidt aus Schwerin und zwei neutralen Briefen absieht, findet man 14 negative und eine positive Stimme zu den Gedankengängen von Bischof Lilje. Es würde mich interessieren, ob dieses Verhältnis von 16 zu eins dem Briefeingang bei Ihnen zu diesem Thema entspricht.

Böblingen (Wttb.) ALBERT BERNHARD

Ja. - Red.

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