Hohe Inzidenzen – Lauterbach rät weiterhin zur Maske »Das ist ein Flugzeugabsturz jeden Tag«

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): »Das ist ein Flugzeugabsturz jeden Tag«
Foto: Christoph Soeder / dpaBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt, trotz des Wegfalls der meisten Coronabeschränkungen weiter Masken in Innenräumen zu tragen. Er werde dies etwa beim Einkaufen tun, »das rate ich auch jedem Bürger«, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Das Risiko, sich zu infizieren, sei »selten höher gewesen als jetzt«. Aus medizinischer und epidemiologischer Sicht hätte er eine Maskenpflicht und andere Schutzregeln für richtig gehalten, rechtlich sei es deutschlandweit aber nicht mehr möglich gewesen.
Nach dem geänderten Infektionsschutzgesetz fallen am Sonntag in weiten Teilen Deutschlands die meisten staatlichen Auflagen weg. Angeordnet werden können in fast allen Bundesländern nur noch wenige allgemeine Vorgaben zu Masken etwa in Praxen, Pflegeheimen, Kliniken, Bussen und Bahnen sowie zu Tests etwa in Schulen. Weitergehende Auflagen gelten nur noch in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Beide Länder nutzen als vorerst Einzige die sogenannte Hotspot-Regel. Sie erlaubt zusätzliche Vorgaben, wenn das Landesparlament eine regional drohende kritische Lage für die Kliniken feststellt. Unabhängig von staatlichen Regeln können Firmen, Geschäfte und andere Einrichtungen nach Hausrecht weiterhin Vorgaben wie Maskenpflichten beibehalten.
Wüst fordert »freiwilliges« Maskentragen
Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo keine Hotspots benannt wurden, sprach sich Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) für weitere Schutzmaßnahmen aus. Er persönlich appelliere an jede und jeden, »zumindest vorerst auch weiterhin freiwillig in Innenräumen Maske zu tragen, um sich und andere wirkungsvoll zu schützen«, sagte Wüst dem »Kölner Stadt-Anzeiger«.
Lauterbach erwartet weiter sinkende Fallzahlen bei den Corona-Neuinfektionen, insbesondere nach Ostern. Dennoch gebe es 200 bis 300 Menschen, die täglich im Zusammenhang mit Corona sterben. »Das ist nicht akzeptabel. Das ist ein Flugzeugabsturz jeden Tag«, sagte der Minister.