Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hat Mühe mit ihrem Selbstverständnis als Arbeitnehmerorganisation. Für ihre rund 1100 hauptamtlich Beschäftigten führte die DAG die 38 3/4-Stunden-Woche ein. Rein rechnerisch würde das über 30 neue Arbeitsplätze erfordern - tatsächlich schafft die DAG keinen einzigen neuen Job. Ihre Mitarbeiter müssen - ganz Arbeitgeber-Standpunkt - die gleiche Leistung in kürzerer Zeit erbringen. In einem Schreiben an seine Bezirksleiterinnen und Bezirksleiter machte der DAG-Vorsitzende Hermann Brandt klar, »daß die damit verbundene Leistungsverdichtung von drei Prozent von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewältigt werden kann und somit arbeitsorganisatorische Maßnahmen zur Anpassung der Arbeitsaufgaben an die reduzierte Arbeitszeit nicht erforderlich sind«.
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Artikel 6 / 69
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