Hausmitteilung Datum: 18. Oktober l976 Bonn
Helmut Schmidt, der jetzige und künftige Bundeskanzler, äussert sich zum erstenmal nach der Wahl in einer Zeitung oder Zeitschrift. Das SPIEGEL-Gespräch unter der Überschrift »Das Bewusstsein von Nächstenliebe stärken« fand in den »Kleinen Gesellschaftsräumen« des Hamburger Hotels »Vier Jahreszeiten« statt (sieheSeiten 36 bis 47). Aber auch Schmidts »Traumgegner« aus Vorwahlzeiten, Franz Josef Strauss, der alle Hände voll zu tun hat, um die Opposition und ihren -- vielleicht, vielleicht nicht -- Fraktionsführer Helmut Kohl zu ruinieren, äussert sich in einem Interview des SPIEGEL (Seite 29, »Eine bundesweite CSU ist keine Ideallösung«.). Regierungsbildner Schmidt und sein unfreiwilliger Geburtshelfer Strauss trafen sich gesellschaftlich zuletzt auf dem Fest, das Bayerns Bonner Repräsentant
Franz Heubl, mit Strauss ähnlich befreundet wie Schmidt, den Spitzen der Bundeshauptstadt alljährlich in der Vertretung des Landes Bayern gibt (siehe Bild).
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Nicht nur die »Traumgegner« der Bonner Szene kommen in diesem Heft zu Wort. Ulrich Lohmar, während der vergangenen Legislaturperiode SPD-MdB und Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Forschung und Technologie, hat nach statistischen und sozialen Kriterien die Zusammensetzung des neuen Deutschen Bundestags untersucht. Sein Resultat auf Seite 49: »Die sechs Schlagseiten des neuen Bundestages«. Als Fachkritiker äussert sich der stellvertretende Regierungssprecher Armin Grünewald in einer Kolumne über ein Buch des Wirtschaftsjournalisten Jürgen Eick, Mitherausgeber der »FAZ«. Auch Grünewald war bis 1973 Wirtschaftsredakteur (Seite 232).