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Hausmitteilung Debbie Milke / Patenschaften / Demografie

aus DER SPIEGEL 15/2015
Windmann, Milke, Höges in Phoenix

Windmann, Milke, Höges in Phoenix

Foto: ROBERT GALLAGHER / Der Spiegel

Manche Geschichten begleiten SPIEGEL-Redakteure über viele, über allzu viele Jahre. 1998 schrieb Clemens Höges, damals Korrespondent in Washington, erstmals über den Fall der gebürtigen Berlinerin Debbie Milke, die 1991 in Arizona zum Tode verurteilt worden war. Der ungeheure Vorwurf: Sie habe ihren vierjährigen Sohn ermorden lassen. Die Anklage war mit groben Mängeln behaftet, Anwälte konnten die geplante Hinrichtung verhindern, ein endloses juristisches Tauziehen nahm seinen Anfang. Vor drei Jahren begann Redakteurin Antje Windmann zu recherchieren, was aus dem Fall geworden war, und es schien, als würde der Staat Arizona Milke endlich freilassen. Doch erst am Montag vergangener Woche verkündeten die Richter, was der SPIEGEL schon immer geschrieben hatte: Debbie Milke ist unschuldig. Nach 22 Jahren in der Todeszelle ist sie wieder ein freier Mensch. Windmann und Höges waren kurz zuvor nach Phoenix geflogen, sie waren die ersten Journalisten weltweit, die mit Milke redeten. Am Morgen des Treffens klingelte in Windmanns Hotelzimmer das Telefon. Milke bat, das Gespräch um eine Stunde zu verschieben, sie habe kaum geschlafen: »Aber dann bin ich bereit, mit der Welt zu sprechen.« zum Artikel 

Nicht weniger als elf Patenkinder aus Afrika hat Hanns Eckelkamp, ein älterer Herr aus Berlin, via Kindernothilfe unterstützt. Sie schrieben ihm regelmäßig Briefe. Als SPIEGEL-Redakteurin Barbara Hardinghaus mit dem großzügigen Spender sprach, war sie überrascht zu hören, dass er keines der Schreiben je beantwortet hat. »So machen es offenbar die meisten Paten«, erfuhr sie später: »Sie wollen Informationen über die Kinder, aber keine Nähe.« Was ist das für eine Beziehung zwischen den deutschen Gönnern und den vielen Hunderttausend Kindern in der Welt, die aus der Ferne und aus der Armut diese Briefe verschicken? Hardinghaus reiste nach Äthiopien, um eines der Patenkinder Eckelkamps kennenzulernen. Ihre Reportage zeigt, wie die Unterstützung bei den Bedürftigen ankommt. Und wo sie ihre Grenzen hat. zum Artikel 

In den vergangenen Wochen beleuchtete der SPIEGEL in der Serie »Deutschland 2030« die Zukunft des Landes aus Sicht der Demografie. Klar ist: Die Herausforderungen sind groß. Im vierten und letzten Teil nimmt nun SPIEGEL-Reporter Guido Mingels eine andere Perspektive ein und fragt nach den Chancen dieser künftigen Gesellschaft der vielen Alten, der wenigen Kinder und der multinationalen Herkunft. »Wenn wir es richtig anstellen«, sagt Mingels, »ist der demografische Wandel eine wunderbare Sache.« Warum aber dominieren seit vielen Jahren so dunkle Begriffe wie »Überalterung«, »Rentenkollaps« und »Gebärstreik« die deutsche Debatte? James Vaupel, der US-amerikanische Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung, glaubt: »Das hat alles viel mit der berühmten German Angst zu tun.« zum Artikel 

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