Der Hauptdarsteller
Ein ehemaliger Filmstar als US-Präsident -- das Phänomen läßt professionelle Beobachter der amerikanischen Politik immer noch nicht ruhen. Zur Amtseinführung Ronald Reagans veröffentlichte das »Washington Post Magazine« einen mit Plakaten alter, zumeist martialischer Reagan-Filme illustrierten Artikel unter der Überschrift »Der Hauptdarsteller«. Darin erörtern die Journalisten Rowland Evans und Robert Novak, die Reagan im Wahlkampf begleitet hatten, in welcher Weise die Schauspieler-Erfahrungen des neuen Präsidenten »grundlegend für seine Art der Amtsführung« sein könnten. Sie berichten, wie stolz Reagan auf seine Hollywood-Rollen ist, wie gern und ausführlich er auch heute noch von ihnen erzählt -- was er gegen Beraterempfehlungen auch während seiner Wahlkampagne nicht unterließ --, und resümieren: »Ein Präsident, der es gelernt hat, Zorn vorzuspielen, eigene Gefühle zu verbergen und sich strikt an Regieanweisungen zu halten, könnte dadurch im Vorteil sein, wenn er einem Leonid Breschnew gegenübersteht.«