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DER KOPFLOSE AUFSTAND

Imre Nagy und die ungarische Revolution 1956 (III) / Von David Irving 1981 Albrecht Knaus Verlag, Hamburg.
aus DER SPIEGEL 21/1981

In Budapest hatte der Aufstand begonnen, bald erschütterte er auch die anderen großen Städte des Landes. In der westungarischen Industriestadt Györ etwa hatten schon am 23. Oktober vier Budapester Studenten Flugblätter verteilt; Agenten des Staatssicherheitsdienstes AVH stürzten sich sogleich auf sie und verhafteten sie. Einen Tag lang herrschte eine unerträgliche Spannung in der Stadt.

Am selben Nachmittag erschien auf der Hauptstraße, der Baross utca, eine Gruppe von etwa zwanzig Leuten; ihr Anführer trug die rot-weiß-grüne Fahne. Innerhalb der nächsten halben Stunde war die Menge hinter ihm auf mehrere tausend Menschen angewachsen. Über dem Rathaus wurde die Nationalflagge gehißt, mit dem inzwischen vertrauten Loch in der Mitte, wo das kommunistische Emblem herausgeschnitten worden war.

Dann kletterte der Anführer auf das Dach und entfernte den Roten Stern, während die Menge zum Parteikomitee weitermarschierte. Unter den Demonstranten befanden sich viele Kommunisten, die sich mit ihren Idealen verraten fühlten. Einer von ihnen war Gabor Földes, ein begabter Jude, dem die Funktionäre den Besuch der Universität verweigert hatten. Dennoch war es ihm irgendwie gelungen, Regisseur des Städtischen Theaters zu werden.

Földes stellte sich auf die Stufen zum Eingang des Parteihauptquartiers und forderte die Parteifunktionäre auf, Budapest über die Forderung der Werktätigen von Györ zu unterrichten, die kämpfenden Rebellen in Budapest nicht als Faschisten zu bezeichnen. »Es sind Freiheitskämpfer -- und sie kämpfen auch für unsere Freiheit!«

Wenige Minuten danach warfen die ungarischen Panzer, die von der Partei zu Hilfe gerufen worden waren, ihre Motoren an und rollten davon, während ihre Besatzungen zum Zeichen des Respekts ihre Mütze schwenkten. Die Menge jubelte: »Wir sind keine Sklaven mehr!«

Inzwischen hatten sich auch die Industriearbeiter den Rebellen angeschlossen, die weiterzogen, um die politischen Gefangenen zu befreien. Als sie die Gefängnistore aufbrachen, eröffneten AVH-Angehörige das Feuer. Sie töteten ein Mädchen und zwei Männer, bevor sie überwältigt werden konnten. Nur vier oder fünf AVH-Männer fielen in die Hände der Rebellen; die Offiziere waren geflüchtet, die meisten von ihnen in die Tschechoslowakei.

Von Györ breitete sich die Flut der Revolution weiter nach Westen aus bis nach Mosonmagyarovar, einer Doppelstadt, die nur 17 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt liegt. In den Fabriken wurde die Parole ausgegeben, aus Solidarität mit den Arbeitern in Budapest solle ein Protestmarsch von Moson nach Magyarovar stattfinden.

Gegen 10 Uhr am 26. Oktober versammelten sich die meisten Städter und zogen zu den Armeekasernen, um den Roten Stern zu entfernen. Teilnehmer des Demonstrationszuges waren vor allem Studenten der Landwirtschaft und Fabrikarbeiter. Ihr Weg führte an einer AVH-Kaserne vorbei; singend näherten sie sich dem Gebäude. Dort lagen AVH-Soldaten schwerbewaffnet in Deckung.

Als die Menge herankam, trat ein AVH-Offizier hervor und rief: »Halt! Was wollen Sie?« Die Marschkolonne drängte weiter. Der Offizier zog seine Pistole und gab einen Warnschuß ab. S.173 Dann eröffneten MG-Schützen das Feuer, Handgranaten wurden geworfen. Die Demonstranten liefen auseinander und ließen Tote und Verwundete auf der Straße zurück. 59 Zivilisten starben. Die reguläre Polizei schloß sich daraufhin dem Aufstand an und entwaffnete die AVH.

Das Massaker war einer der blutigsten Zwischenfälle des Aufstands. Ein italienischer Reporter berichtete, nachdem er in der Friedhofskapelle die Leichen gesehen hatte: »Fast alle waren noch sehr jung. Der Blutgeruch mischte sich mit dem Duft der Blumen, die von der Bevölkerung dort niedergelegt worden waren.«

Die Bürger von Magyarovar ließen für ihren Vergeltungsschlag Verstärkungen aus Györ kommen. Als sie eintrafen, war die AVH-Kaserne von fast allen Angehörigen der Truppe verlassen. Drei Offiziere waren noch da; ihr Kommandant war geflohen.

Zwei der drei Offiziere wurden erschlagen, der überlebende AVH-Mann schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Doch niemand wollte sich dort um ihn kümmern.

Am Sonntag, dem 28. Oktober, fand eine gemeinsame Trauerfeier für die Opfer statt. Vor dem Krankenhaus und dem Rathaus hingen schwarze Fahnen. Die Gemüter erhitzten sich, und die Menge drang in das Krankenhaus ein, wo der verwundete AVH-Mann zur Behandlung eingeliefert worden war. Der Chefarzt zuckte nur die Schultern, als die Menge den Offizier aus dem Bett riß und nach draußen schleppte.

Wie ein Fabrikarbeiter erzählte, beschwor ein Jude die Menge, den Mann S.174 in Frieden zu lassen: »Was wollt ihr von dem armen Kerl, er ist ja halb tot!« Er wurde sofort zum Schweigen gebracht: »Willst du auch einen Schlag in die Fresse?« Der AVH-Mann wurde erschlagen und sein blutiger Leichnam an den Füßen an einer Platane in der Hauptstraße der Stadt aufgehängt.

Bei »Radio Free Europe« (RFE) war man der Meinung, jetzt sei die Zeit reif, daß auch die anderen von Moskau unterdrückten Nationen sich am Aufstand beteiligten. Die neuen Propagandarichtlinien lauteten: »Die Ereignisse in Ungarn sollten den Führern aller unterdrückten Länder als dringende Warnung dienen, soweit wie möglich und unverzüglich Unabhängigkeit und Freiheit anzustreben. Sonst werden sie sicher bald in derselben Situation stehen, in der sich ihre Kollegen in Ungarn jetzt befinden.«

Die Sendungen von »Radio Free Europe« waren sicher fast die einzige zentrale Anleitung für die Rebellen. Der US-Geschäftsträger Spencer Barnes in Budapest war sich darüber im klaren, daß es unter den Aufständischen unterschiedliche Gruppen gab: Einige handelten ruhig und verantwortungsbewußt, andere benahmen sich wie verzweifelte Wahnsinnige -- und wurden allmählich von der AVH ausmanövriert.

Die amerikanische Gesandtschaft stellte fest, offenbar habe die sowjetische Führung versucht, das Blutvergießen so gering wie möglich zu halten. Doch diese ursprüngliche Zurückhaltung in Verbindung mit der wachsenden Tapferkeit der Aufständischen verlängere den Kampf. Dies gebe der sowjetischen Führung die Möglichkeit, eine Organisation aufzubauen, »die sie anfangs offensichtlich nicht hatte«.

Am 26. Oktober telegraphierte Spencer Barnes nach Washington: Es gebe »keine Beweise für einen organisierten Einsatz von Molotow-Cocktails ... was nach unserer Meinung erstes Anzeichen einer zentralen Führung der Aufständischen wäre. Diese Frage ist von größter Wichtigkeit, weil die Existenz einer Aufständischen-Organisation, unabhängig von ihrer militärischen Stärke, eine andere Behandlung des Falls bei den Vereinten Nationen zur Folge haben würde. Die Gesandtschaft wird alle Informationen darüber unverzüglich weiterleiten«.

Nach dem 26. Oktober nahm die Zahl der Rebellensender, die den Äther beherrschten, ständig zu. Radio Press und Radio Nyiregyhaza fielen in die Hände der Aufständischen. Auch der starke Sender Györ wurde von Rebellen übernommen.

Später ging auch der Sender Mosonmagyarovar zur anderen Seite über, und nachdem am 27. Oktober Radio Szombathely in revolutionärer Hand war, konnte man die Stimme von »Sender Freies Györ« in ganz Westungarn empfangen.

Radio Budapest, das seine Sendungen aus einem schwer bewachten Aushilfsstudio verbreitete, war immer noch fest in der Hand der kommunistischen Funktionäre. Ein Dozent der TH berichtet: »In den ersten Tagen der Revolution hörte man nichts anderes als die Stimme von Szepesi-Friedländer, der verkündete, daß die Polizei 'wieder den und den faschistischen Konterrevolutionär' gefangen habe. Doch Rundfunk und Zeitungen des Regimes hatten jegliche Autorität verloren.«

Die wahre Stimme des Volkes war immer deutlicher zu vernehmen in heimlich gedruckten revolutionären Zeitungen und Flugblättern. Überall tauchten Handzettel auf, in denen die Abdankung des Ministerpräsidenten Imre Nagy gefordert wurde, den man als Verräter bezeichnete.

Bisher unbekannte neue Zeitungen wurden in aller Öffentlichkeit von Zeitungsverkäufern angeboten. Hunderte von Journalisten waren während der Rakosi-Ära verfolgt worden. Nun konnten sie wieder schreiben und publizieren.

Auch die Sozialdemokraten erhielten ihre alte Zeitung »Nepszava« ("Volksstimme") wieder. Am 26. Oktober veröffentlichte sie einen Artikel, in dem eine neue nationale Regierung auf breiter politischer Basis gefordert wurde. Darin hieß es: »Die neu zu bildende Regierung muß unverzüglich Verhandlungen mit dem Ziel eines Abzugs der sowjetischen Truppen aus unserem Lande aufnehmen.«

Bezeichnenderweise verlangte der Schriftstellerverband lediglich den Rückzug der Sowjets »auf ihre früheren Stellungen«, während die Gewerkschaftsvertreter den »Rückzug aus dem Lande« forderten. Ein Programm, das Professoren und Studenten entworfen hatten, verlangte sogar »freies Geleit zum Verlassen des Landes für diejenigen sowjetischen Soldaten, die sich auf die Seite des ungarischen Volkes gestellt haben«.

Die »Nepszava« enthüllte, daß eine Arbeiterdelegation aus dem Komitat Borsod erschienen war, um dem Ministerpräsidenten Forderungen zu unterbreiten. Die Meldung stimmte. Es war die erste einer Reihe aggressiver Delegationen, die von Stund an Nagy unter S.176 Druck setzten und es ihm unmöglich machten, seine eigene Politik zu treiben.

Diese Delegationen verfügten nämlich über eine Kraft, die sie offen ausspielten: Sie riefen in ihrem Gebiet den Generalstreik aus. Während die Arbeiterdelegation aus Borsod persönlich in Budapest erschien, schickte der neu gewählte Arbeiterrat von Miskolc ein Telegramm an Imre Nagy, in dem 21 Forderungen aufgeführt waren -- unter anderem: Abzug der sowjetischen Truppen bis spätestens 1. Januar 1957.

Von nun an schien Nagy ständig Zugeständnisse zu machen, obgleich er immer einen verhängnisvollen Schritt nachhinkte. Am 26. Oktober um 13 Uhr brachte Radio Budapest Nagys Antwort auf die Forderungen der Arbeiter. Er versprach: »Heute abend oder morgen früh wird eine neue Regierung der patriotischen Volksfront gebildet.« Um den Rebellen den Wind aus den Segeln zu nehmen, versprach Nagy sogar, alle Forderungen des Arbeiterrats von Miskolc zu akzeptieren.

Die schwerste Bedrohung des Prestiges der Regierung ging von den Widerstandszentren aus, die immer noch die Stellung in Budapest hielten. Sie wurden laufend verstärkt aus dem Inneren des Landes: Am 26. Oktober trafen aus Dorog 290 junge Männer ein, zumeist Söhne von Bergleuten.

Die Straßen in der Hauptstadt boten ein bizarres Bild: Es gab lange Schlangen nach Brot, und auch vor den Lebensmittelgeschäften warteten geduldige Menschen. Aufständische mit Gewehren in der Hand hasteten an ihnen vorbei. Und immer wieder große Ansammlungen von Neugierigen, die von einem Kampfplatz zum anderen eilten.

Beherrscht wurde das Straßenbild von den Panzern, die entweder bewegungslos an Verkehrsknotenpunkten lauerten oder ihre Geschützrohre schwenkten, um zu feuern, oder mit rasselnden Ketten vorbeirollten, während auf den Fahrzeugen ganze Trauben fahnen- oder gewehreschwingender Aufständischer hockten, begleitet von aufgeregten, langhaarigen Jugendlichen auf Fahrrädern.

Seit den Morgenstunden des 26. Oktober hatten sowjetische Panzer die Kilian-Kaserne, die nun unter dem Kommando von Oberst Maleter stand, und die gegenüberliegenden Häuser am Üllöi ut mit Granatfeuer belegt. Häuserfronten brachen mit dumpfem Krachen zusammen, Molotow-Cocktails explodierten, das Knattern von MG-Feuer mischte sich mit dem Schreien der Verwundeten.

Zwei Jahrzehnte später sitze ich in dem Moskauer Büro von Armeegeneral Pawel Iwanowitsch Batow, dem Befehlshaber der sowjetischen Truppen, die in Ungarn einmarschiert waren. Batow, damals Befehlshaber im Wehrkreis Karpaten, ist jetzt achtzig. Ich frage ihn nach seinen Erinnerungen an den Ausbruch des Aufstands.

Batow schildert einen dramatischen Telephonanruf des sowjetischen Verteidigungsministers Marschall Schukow mitten in der Nacht: »Es war am 23. oder 24. Oktober. Schukow sagte zu mir: 'Wenn Sie nicht schnell machen, werden Sie den Amerikanern gegenüberstehen; also: Beeilen Sie sich!' Zwei Stunden später waren meine Truppen in Marsch gesetzt.«

Batow weiter: »Das in Ungarn stationierte Schützenkorps wurde von Generalleutnant Laschtschenko geführt. Als die Konterrevolution ausbrach, befahl Laschtschenko seinen Soldaten, sich herauszuhalten, selbst die Truppen, die von meinem und vom Wehrkreis Odessa nach Ungarn geschickt worden waren, hatten strikten Befehl, das Feuer nicht zu eröffnen; es war ihnen ausdrücklich verboten worden. Während der ersten fünf Tage haben wir nicht einmal zurückgeschossen.«

Dies ist zwar stark vereinfacht, entspricht aber im wesentlichen der Wahrheit.

»Ich muß Sie bitten, nicht zu vergessen, daß wir das Feuer nur erwiderten. Wir warteten lange«, sagte Batow. »Wir waren sehr geduldig.«

Während meines Besuchs in Moskau versuche ich auch Jurij Andropow, der zur Zeit des Aufstands sowjetischer Botschafter in Budapest war, zu treffen, aber er ist gerade zu sehr beschäftigt. Ich spreche jedoch mit einem Beamten, der sich erinnert:

»Als ich ein ganz junger Diplomat war, im Frühjahr 1957, im ersten Semester der Diplomatischen Akademie, erschien der frühere Botschafter Andropow und hielt uns einen Vortrag über die Ereignisse in Budapest und seine eigene Rolle dabei.

»Andropow damals: 'Im Leben eines Diplomaten muß man auf alles gefaßt sein. Auch Ihnen, Genossen, als künftigen Botschaftern, kann so etwas passieren!' Er gab offen zu verstehen, daß er Fehler gemacht hatte, er wollte in diesem kleinen Kreis die Wahrheit darüber sagen. 'Den Ungarn oder gar den Westmächten die Schuld an dem Aufstand zuzuschieben, ist nicht richtig!' sagte Andropow. 'Auch wir Russen haben einen Teil Schuld daran zu tragen!'«

Im Oktober 1956 starben in Budapest die jungen Soldaten von General Batow und General Laschtschenko. Viele von ihnen wußten weder, wo sie waren, noch warum sie dort waren. Einige glaubten sich in die Zeit zurückversetzt, da sie in Berlin gegen Hitlers »Horden« kämpften.

Budapest war erfüllt von widersprüchlichen Gerüchten. Bald hieß es, immer mehr Russen kämen ins Land, bald wurde erzählt, die Sowjets zögen ab. Durch Flüsterpropaganda wurde die gespenstische Behauptung verbreitet, S.177 Männer der ehemaligen SS-Division »Hunyadi« seien bereit, in Ungarn einzufallen. Aufgeregte Jugendliche wollten ganz sicher erfahren haben, die deutsche Bundeswehr sei bereits in Österreich und stehe unmittelbar vor dem Einmarsch nach Ungarn.

Die sowjetischen Soldaten schienen nicht besser informiert zu sein. »Woher kommt ihr?« fragte ein Student einen von ihnen. »Aus dem Kaukasus!« -»Warum kämpft ihr?« Der sowjetische Soldat zeigte auf das russische Kriegerdenkmal jenseits des Flusses auf dem Gellert-Berg. »Sa mir! -- Für den Frieden!«

Hartnäckig hielten sich Gerüchte, sowjetische Soldaten seien desertiert und in Massen ins antisowjetische Lager übergelaufen. Der Dolmetscher György Lovas beobachtete, wie zwölf Sowjetpanzer und eine Lastwagenkolonne auf der Budaer Seite der Margaretenbrücke ankamen. Offenbar konnten sie nicht weiter und blieben stehen. Später sah er, daß dieselben Panzer ungarische Fahnen gehißt hatten.

Viele waren der Meinung, selbst solche Verbrüderungen erlebt zu haben, und einige Ungarn, die nach der Niederschlagung des Aufstands zusammen mit zum Tode verurteilten sowjetischen Offizieren im Gefängnis saßen, bestätigten später diese Behauptung.

Aber was wie eine Verbrüderung aussah, war häufig nur ein Trick der Panzerkommandanten. Es gibt ein ungarisches Sprichwort: »Du kannst einen Russen in Butter und Brösel braten, aber er wird immer ein Russe bleiben.«

Viele Panzerbesatzungen waren tagelang nicht aus ihren Fahrzeugen herausgekommen. Als die Kämpfe ihren Höhepunkt erreichten, stank es in den Panzern nach Exkrementen, die Vorräte wurden knapp, die Stimmung der Soldaten war schlecht, und sie waren den Molotow-Cocktails hilflos ausgeliefert.

Die einzige Alternative zur Kapitulation bestand darin, Verbrüderung vorzutäuschen. Einer Quelle zufolge hatten die Kommandeure tatsächlich einen solchen Befehl erteilt: Wenn Treibstoff, Proviant oder Munition ausgeht, lächelt den Einheimischen freundlich zu -- und wartet, bis Nachschub kommt.

Es gab nur wenige wirkliche Überläufer. In Cegled ließ der sowjetische Ortskommandant die Rebellen wissen, daß er nicht eingreifen werde (er gehörte zu denen, die später hingerichtet wurden). An den sowjetischen Kasernen in Szombathely hingen Plakate mit der Aufschrift: »Wir werden nicht schießen, schießt nicht auf uns.« Westliche Zeitungen, dem Wunschdenken verfallen, druckten darüber stark übertriebene Berichte.

Drei Tage nach dem Ausbruch des Aufstands hatte sich der Charakter der Straßenkämpfe verändert. Von den 15 000 Studenten, die ursprünglich auf die Straße gegangen sind, haben sich etwa zwei Drittel zurückgezogen. Die Männer, die jetzt mit Gewehren und Molotow-Cocktails herumhantieren, sind größtenteils mit Lederjacken bekleidete Schläger und Rowdys aus den Industrievierteln Angyalföld und Ferencvaros.

Ein Zeuge: »Sie strebten nicht nach idealistischen Zielen. Die Gründe ihrer Heldentaten waren Abenteuerlust und die Tatsache, daß sie die Kämpfe als eine Art Sport betrachteten.«

Am 27. Oktober hatte Nagy weitreichende Entscheidungen getroffen -aber er hinkte schon wieder hinter den Ereignissen her. Er hatte einer Umbildung seines Kabinetts zugestimmt. Gegen Mittag verkündete das Radio, daß er eine nationale Regierung auf der Grundlage seiner patriotischen Volksfront gebildet habe. Eine weitere widerwillige Konzession an die Straße. Vier der 27 Kabinettsmitglieder waren nicht einmal Kommunisten. Aber auf die Massen machte das keinen Eindruck.

Die alten und verhaßten Funktionäre waren immer noch im Amt: Männer wie der stellvertretende Ministerpräsident Antal Apro und Ferenc Erdei. Die vereinten Bemühungen von Imre Nagy und Staatspräsident Istvan Dobi hatten es nicht vermocht, die verbitterten sozialdemokratischen Führer zum Eintritt in das Kabinett zu bewegen.

Nagys Veränderungen im Kabinett waren nur kosmetischer Natur. Die tatsächliche Macht lag immer noch in den Händen der Stalinisten. Das Innenministerium wurde von Dr. Ferenc Münnich geleitet. Verteidigungsminister Generaloberst Istvan Bata wurde durch den nicht weniger regimetreuen Generalleutnant Karoly Janza ersetzt.

Die Minister schworen sich, die Widerstandsgruppen zu liquidieren. Janza hatte nicht die Absicht, Kompromisse mit den Rebellen einzugehen. Kurz nach 15 Uhr erteilte er seinen militärischen Einheiten über Rundfunk den Befehl, getreu ihrem Kampfauftrag die Vernichtung der Rebellennester fortzusetzen.

Nagy versuchte seine neuen Kabinettsmitglieder zu versöhnlichen Rundfunkerklärungen zu überreden, aber vergebens. György Lukacz, der neue Kultusminister, erklärte: »Wir wollen S.180 eine sozialistische Kultur, die der großen und ehrwürdigen Errungenschaften des ungarischen Volkes würdig ist.« Aber sozialistische Kultur war etwas, was die Menge absolut nicht wollte.

Schwerer wog die Tatsache, daß Nagys umgebildete Regierung auch im übrigen Lande keinen Eindruck machte. »Rundfunk Freies Miskolc« lehnte sie rundweg ab: »Wir Werktätigen vom Komitat Borsod ... werden unseren Streik fortsetzen, bis unsere Forderungen, vor allem nach Abzug der Sowjettruppen, erfüllt sind.« Einige Zeit später: »Imre Nagy sollte den Mut haben, sich von Politikern loszusagen, die sich nur auf Waffen zur Unterdrückung des Volkes stützen.«

Schwerfällig, aber entschlossen, setzte Moskau seinen einmal eingeschlagenen Kurs fort. Um einem Tadel der Vereinten Nationen zuvorzukommen, mußte die Legalität der sowjetischen Intervention hergestellt werden.

Am 27. Oktober nahm der sowjetische Botschafter Andropow Verbindung mit seinem Freund, Nagys stellvertretendem Ministerpräsidenten Hegedüs, auf. Er kam noch einmal auf das allzu informelle telephonische Ersuchen zurück, das die ungarischen Genossen vor vier Tagen an Moskau gerichtet hatten: das Ersuchen um militärische Hilfe zur Niederschlagung des Aufstands.

Moskau wollte diese Forderung jetzt schwarz auf weiß besitzen: Andropow überreichte Hegedüs ein mit Schreibmaschine beschriebenes Papier und forderte ihn auf, Imre Nagys Unterschrift zu beschaffen.

Darin hieß es: »Im Auftrage der Regierung der Ungarischen Volksrepublik bitte ich die Regierung der Sowjet-Union, Truppen nach Budapest zu entsenden, um die Unruhen, die in Budapest ausgebrochen sind, zu beenden, die Ordnung unverzüglich wiederherzustellen und die Voraussetzungen für eine friedliche und konstruktive Aufbauarbeit zu schaffen.«

Hegedüs eilte mit dem Dokument zum Ministerpräsidenten. Aber Nagy war kein Narr: Als er dieses Ersuchen gebilligt hatte, war es sinnvoll gewesen, aber jetzt nicht mehr. Er weigerte sich, es zu unterzeichnen.

Er ging sogar noch weiter. Als ihn einige seiner Anhänger zusammen mit einer Delegation junger Arbeiter aufsuchten, erklärte er: »In diesem Augenblick werden wichtige Entscheidungen getroffen -- morgen wird eine Erklärung veröffentlicht, die Sie alle zufriedenstellen wird. Darin bestätigen wir, daß die Revolution eine demokratische, nationale Revolution war und keine Konterrevolution; wir werden ferner den Rückzug der sowjetischen Soldaten aus Budapest und andere wichtige Beschlüsse bekanntgeben.«

Was hatte Nagy veranlaßt, plötzlich so energisch aufzutreten? Wieso gab er schließlich den Forderungen der Rebellen nach? Die massiven Zerstörungen und das Blutvergießen in der Hauptstadt waren vermutlich ein Grund; aber es gab eine viel größere Gefahr.

In Westungarn drohten die Rebellen, die über starke Rundfunksender verfügten, offen mit einem Marsch auf Budapest, der zu einem Bürgerkrieg führen würde, wenn Nagy nicht mit ihnen am gleichen Strang zog.

Jetzt begann der interne Kampf gegen Nagys neue politische Linie. Am Abend des 27. Oktober trat der Militärausschuß des Zentralkomitees im Verteidigungsministerium zusammen und beschloß einen Generalangriff auf die Stützpunkte der Rebellen, der morgens um 5 Uhr beginnen sollte.

Um Mitternacht hielt der Budapester Parteichef Imre Mezö ein Treffen der leitenden Funktionäre der Budapester KP im Parteihaus am Platz der Republik ab und unterrichtete seine Genossen über den dramatischen Plan.

Nagy verhinderte jedoch die Ausführung dieser Operation. Generalstabschef Lajos Toth sagte später aus: »Er drohte mit seinem Rücktritt als Ministerpräsident, wenn der Plan ausgeführt werden würde.« Am 28. Oktober um 4.30 Uhr rief Nagy den Verteidigungsminister Janza an: »Wenn Sie angreifen, trete ich zurück. Ich bin gegen jegliches Blutvergießen.«

Inzwischen verstärkte sich auch der Druck, der vom westungarischen Aufstandszentrum Györ ausging. Wilde Gerüchte breiteten sich aus. Es hieß, Österreich habe Heereseinheiten an der Grenze aufmarschieren lassen. Unter der städtischen Bevölkerung gärte es.

Die in Györ stationierten sowjetischen Soldaten hatten sich aus allem herausgehalten -- sie waren entgegenkommender und lässiger geworden, so wie die deutschen Offiziere 1944 im besetzten Frankreich. Der sowjetische Kommandeur lehnte es entschieden ab, sich in die internen Angelegenheiten der Ungarn einzumischen, und meinte: »Ich glaube, daß der Aufstand gegen die tyrannischen Führer gerechtfertigt ist.«

Als die Bürger von Györ ihn höflich baten, die Grenzen der Stadt zu verlassen, verlegte er entgegenkommend seine Truppen in das nächste Dorf, nach Györszentivan, und schlug sein Lager in den benachbarten Wäldern auf. Die Ungarn waren verblüfft, aber dankbar und schickten Lebensmittel für seine hungrigen Soldaten und Milch für die Familien.

Der oppositionelle Kern in Györ begann sich am 27. Oktober herauszuschälen. S.182 Unter der Führung von György Szabo, einem Metallarbeiter, wurde ein Arbeiterrat gebildet. Außerdem konstituierte sich ein größeres politisches Gremium, ein Nationalrat. Sein Name verriet höheren als nur örtlichen Ehrgeiz. Die eigentliche Macht hinter diesem Rat verkörperte ein lokaler Politiker namens Attila Szigethy.

Die treibende Kraft hinter diesem etwa 35jährigen früheren Abgeordneten der Nationalen Bauernpartei war die Menge draußen. Hunderte von Bürgern drängten sich ständig vor dem barocken Rathaus, begierig, neue Nachrichten vom Aufstand und revolutionäre Proklamationen zu hören. Sie verlangten Taten und Reformen, nicht bloß Worte. Der Ruf nach einem Marsch zur Hauptstadt wurde immer lauter.

Am 27. Oktober um 23 Uhr gab Szigethy eine Pressekonferenz. Er erklärte, daß er Imre Nagy weitgehend unterstütze, fügte aber unheilverkündend hinzu: »Es gibt Dinge, die die Regierung Nagy noch nicht gesagt hat.«

Später am Abend, während die Menge draußen ihre Ablehnung des umgebildeten Kabinetts Nagy lautstark zum Ausdruck brachte, zwängte sich Szigethy hinter seinen Schreibtisch, rief Budapest an und übermittelte sein erstes Ultimatum an die Regierung.

Szigethy: »Das Volk und mein Nationalkomitee fordern die sofortige Bekanntgabe eines Termins für freie Wahlen, die innerhalb von zwei oder drei Monaten stattfinden sollen.« Er fügte die anderen bekannten Forderungen hinzu -- sofortige Waffenruhe und Rückzug der Sowjettruppen aus Ungarn. »Wir wollen noch heute nacht eine klare Antwort«, rief er in den Apparat. Und: »Wir haben 10 000 Mann, die bereitstehen, nach Budapest zu marschieren.«

In dem nächsten Ultimatum, das Szigethy über den Sender Györ verkündete, wurde Nagy eine Frist gesetzt. Er sollte den Befehl zur Einstellung der Kampfhandlungen erteilen und den sowjetischen Oberkommandierenden ersuchen, das Feuer ebenfalls einzustellen. »Wir erwarten Nagys persönliche Antwort bis spätestens 8 Uhr.«

Imre Nagys Büro rief Attila Szigethy an, der Rebellenführer stellte nun noch maßlosere Forderungen. In Györ war ein Reporter der Wiener Zeitung »Echo« Zeuge von Szigethys Vorgehen. Er schildert die Szene:

»Szigethy hört gespannt zu, die Konversation dauert zehn Minuten. Die ungarische Regierung ist bereit, die Besatzungstruppen zurückzuziehen. Die Regierung bietet Verhandlungen mit Szigethy an.

»Szigethys Reaktion: Ablehnung des Anerbietens. 'Solange noch auf unsere Bevölkerung in Budapest geschossen wird, werde ich nicht mit Kommunisten sprechen. Der Rückzug der Besatzungstruppen ist ein Beschwichtigungsmanöver. Was ich verlange, ist eine aus Patrioten gebildete Regierung. Sie kann zunächst einen provisorischen Charakter haben, muß aber letztlich durch geheime Wahlen zusammengestellt werden. Und alle Parteien sollen wiederum im Parlament vertreten sein -- auch die Kommunisten, wenn es sein muß.'«

Um 13.20 Uhr gab Imre Nagy nach und befahl den Waffenstillstand. Das offizielle Kommunique wurde unerwartet von Radio Budapest verbreitet, es war von Nagy persönlich unterzeichnet:

»Die Regierung der Ungarischen Volksrepublik befiehlt den sofortigen Waffenstillstand, um weiteres Blutvergießen zu verhindern und eine friedliche Entwicklung zu gewährleisten. Sie weist die Streitkräfte an, nur im Falle eines Angriffs zu schießen.«

Nagy beugte sich praktisch allen Forderungen Szigethys. Um 17.20 Uhr sprach er selbst im Rundfunk. Er erklärte, der Aufstand sei keine »Konterrevolution« gewesen, wie manche behaupteten. Es sei unbestreitbar, daß »in dieser Bewegung ein großer nationaler und demokratischer Impuls wirksam geworden ist, der unser ganzes Volk umfaßt und eint.«

Nagy weiter: »Die ungarische Regierung hat Verhandlungen eingeleitet, die eine Neuordnung der Beziehungen zwischen der ungarischen Volksrepublik und der Sowjet-Union und die Frage des Abzugs der sowjetischen Truppen aus Ungarn zum Ziel haben. Nach der Wiederherstellung der Ordnung werden wir eine neue Staatspolizei aufstellen, die nur polizeiliche Funktionen zu erfüllen hat.«

Aber wiederum waren Szigethy und seine Leute Imre Nagy weit voraus. Um 15.30 Uhr hatten die Revolutionssender sich gemeldet. Nun verlangten die Rebellen von der Regierung nichts Geringeres als die Auflösung des Warschauer Pakts.

Zwei Stunden später forderten ihre Sprecher den Ministerpräsidenten auf, direkt Verhandlungen mit den Delegationen der Budapester Rebellen über die Bildung einer gemeinsamen Regierung aufzunehmen.

Um diesen definitiven Forderungen Nachdruck zu verleihen, meldete der S.184 Rundfunk, daß die 30 000 Bergleute von Balinka den Streik fortsetzten.

Und um 17.35 Uhr meldete der Rundfunk, daß das Zentralkomitee Nagys Erklärung gebilligt habe. Es war die letzte Amtshandlung des ZK: Es verzichtete von nun an auf die Parteiführung zugunsten eines sechsköpfigen Notstandskomitees oder Präsidiums, dessen Sitze gleichmäßig verteilt waren auf Nagys Männer (Kadar, Nagy und Szanto) und die alten Stalinisten Apro, Kiss und Münnich. Diese Namen aus der Vergangenheit zeigten, daß die Partei sich immer weiter von den Arbeitern entfernte.

Am Abend des 28. Oktober stieg der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Hegedüs mit seiner Familie vor seinem kleinen Haus auf dem Szabadsag hegy in einen Dienstwagen der Regierung, der ihn zum sowjetischen Hauptquartier in Tököl außerhalb der Stadt brachte.

An der Gangway des sowjetischen Militärflugzeugs warteten bereits die abgesetzten Funktionäre Gerö (Parteichef), Piros (Innenminister) und Bata (Verteidigungsminister) mit ihren Familien. Einige Stunden später landeten sie in Moskau. Von nun an glaubte Nagy, die absolute Macht in Ungarn zu besitzen.

An diesem Nachmittag begann um 16 Uhr eine dramatische Debatte im New Yorker Uno-Gebäude. Es war das erste Mal seit 1950, daß der Sicherheitsrat an einem Sonntag zusammengerufen wurde. Der Antrag kam von Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.

Peter Kos, Ungarns in Rußland geborener Gesandter in Washington, schien immer noch für seine alte Regierung -- das Ungarn von Rakosi und Gerö -- zu arbeiten: Bevor die Sitzung begann, überreichte er dem Generalsekretär eine Protestnote gegen jegliche Debatte über die sowjetische Einmischung in seinem Land.

Unmittelbar danach bat der sowjetische Delegierte Sobolew ums Wort und protestierte ebenfalls dagegen, Ungarn auf die Tagesordnung zu setzen. Neun der elf Mitglieder des Weltsicherheitsrats stimmten gegen Sobolew, während Jugoslawien sich der Stimme enthielt.

Sobolew hatte die Stirn, die Debatte als »einen Versuch, sich in Ungarns innere Angelegenheiten einzumischen«, zu bezeichnen. Er betonte, daß nicht einmal Imre Nagy eine Beschwerde beim Weltsicherheitsrat eingelegt habe. »Die Westmächte versuchen, die Faschisten und reaktionären Elemente in Ungarn zu unterstützen.«

Der amerikanische Uno-Botschafter Henry Cabot Lodge rief am nächsten Morgen Außenminister Foster Dulles an und schlug nun eine Resolution zur Überwachung der sowjetischen Streitkräfte vor, die von neun Mächten eingebracht werden sollte. Die Sitzung sollte am Donnerstag, dem 1. November, stattfinden, sagte Cabot Lodge, die Resolution dann eingebracht und »hängengelassen« werden.

An diesem Morgen fanden geheime Gespräche zwischen Cabot Lodge, Dulles und Francis Wilcox, dem Chef der Uno-Abteilung im amerikanischen Außenministerium, statt.

Cabot Lodges Aktionsplan: Er würde mit den anderen Mitgliedern des Weltsicherheitsrats über einen Resolutionsentwurf verhandeln, in dem der Rückzug aller sowjetischen Truppen, die Abschaffung der politischen Polizei und der paramilitärischen Verbände in Ungarn gefordert und der Antrag gestellt werden sollte, »den Rückzug durch Uno-Beobachter in neutraler und 'objektiver' Weise überwachen zu lassen«. Die grundlegende Taktik sei, so Lodge, »die Sitzung zu vertagen, ohne einen Antrag auf Abstimmung zu stellen«.

Die nächsten Tage zeigten das Uno-Gremium untätig und unwirksam. Telegramme wurden aufgehalten, dann verlegt und zuletzt dementiert; man verstrickte sich in den Schlingen der eigenen bürokratischen Regeln und Prozeduren. Die Delegation der Vereinigten Staaten versäumte -- entweder auf Anweisung von höchster Stelle oder durch bloße Unaufmerksamkeit -- alle Möglichkeiten, bis es schließlich für jede Entscheidung zu spät war.

Wochen später fragte man sich, warum im Weltsicherheitsrat keine Resolution über Ungarn zur Abstimmung vorgelegt worden war. Die Russen hätten zwar sofort ein Veto eingelegt, aber dies hätte den Weg für eine Debatte in der Vollversammlung geebnet, wo die wirkliche Macht der Weltorganisation liegt. Da man die Angelegenheit auf der Tagesordnung »stehen ließ«, waren der Vollversammlung die Hände gebunden.

Im nächsten Heft

Das Ende des Aufstands: Der sowjetische Ring um Budapest schließt sich

Imre Nagy

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