240 Millionen Euro Deutschland verdoppelt Erdbebenhilfe für Türkei und Syrien

Trümmerberge in der türkischen Stadt Hatay (Foto vom 6. März)
Foto: OZAN KOSE / AFPDie Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet im Südosten der Türkei und Syrien laufen auch rund sechs Wochen nach den schweren Erdbeben in der Region weiter. Deutschland will seine Hilfe nun noch einmal massiv aufstocken.
Insgesamt sollen 240 Millionen Euro mobilisiert werden, wie Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel ankündigte. Dies entspricht demnach einer Verdopplung der bisherigen Hilfe.
Millionen leben in Zelten
Bei den verheerenden Erdbeben am 6. Februar waren Tausende Menschen unter einstürzenden Gebäuden begraben worden. Die Zahl der Toten liegt nach derzeitigem Stand bei insgesamt mehr als 52.000 Menschen, Tausende weitere wurden verletzt, Millionen mussten ihre Häuser dauerhaft verlassen.
Allein in der Türkei sind seit der Katastrophe 3,7 Millionen Menschen laut Angaben der Regierung aus der Region evakuiert worden, knapp zwei Millionen Menschen leben derzeit demnach in Zelten. In der vergangenen Woche wurden zudem mindestens 18 Menschen durch Überflutungen in der auch von den Beben betroffenen Region getötet. Mancherorts hält der Starkregen weiter an. Immer wieder melden sich Menschen aus der Region und rufen wegen knapp werdender Versorgung nach Hilfe.
Beben verschärfte prekäre Lage in Syrien
In Syrien ist der Nordwesten des Landes betroffen. Aus dem Bürgerkriegsland gibt es nur spärliche Informationen über die Lage. Angesichts jahrelanger Bombardements und Kämpfe lebten viele Menschen dort schon vor den Beben unter prekären Umständen. Die EU leistet sowohl Unterstützung in von der Regierung kontrollierten als auch in nicht von ihr kontrollierten Gebieten.
Baerbock betonte nun in Brüssel, dass die Hilfe insbesondere denjenigen zugutekommen solle, die noch immer in Zelten leben müssten und medizinische Versorgung bräuchten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson hatten deshalb für diesen Montag zu einer internationalen Geberkonferenz nach Brüssel eingeladen, um Spenden für Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach der Katastrophe zu sammeln. Bei dem Gipfel der EU-Außenminister geht es indes auch um Munitionslieferung an die Ukraine.