Parteienfinanzierung Berliner Baulöwe spendet 100.000 Euro an Höcke-AfD
Reicher Geldsegen für rechts außen: Ein Immobilienentwickler hat den Thüringer AfD-Landesverband von Björn Höcke mit einer Großspende in sechsstelliger Höhe bedacht.
AfD-Landeschef Höcke: Geldsegen vom Baulöwen
Foto: Martin Schutt/ dpaDie von zahlreichen Finanzaffären geschüttelte AfD hat eine Parteispende in Höhe von 100.000 Euro erhalten. Das geht aus einer Ad-hoc-Meldung hervor, die am Dienstag vom Deutschen Bundestag veröffentlicht wurde.
Laut Gesetz müssen Parteispenden von mehr als 50.000 Euro "unverzüglich" dem Präsidenten des Deutschen Bundestags angezeigt werden, der die Zuwendung unter Angabe des Spenders dann "zeitnah" veröffentlicht.
Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Spender um den millionenschweren Baulöwen Christian Krawinkel, 73. Seine Berliner Firma CKV Vermögensverwaltung befasst sich laut Homepage mit der Entwicklung, Realisierung und Vermarktung von "Immobilienprodukten". Unter den aufgeführten Referenzobjekten befinden sich etwa Supermärkte, Einkaufscenter und ein Bürohochhaus in Frankfurt am Main.
In den Neunzigerjahren machte Immobilienentwickler Krawinkel durch seinen luxuriösen Lebensstil von sich reden, inklusive Privathubschrauber, Rennjacht und pompösem Anwesen auf Ibiza.
Im vergangenen Jahr sorgte Krawinkel dann für Schlagzeilen, als er bei einer Zwangsversteigerung für fast eine halbe Million Euro mehrere Trophäen und Erinnerungsstücke des insolventen Ex-Tennisstars Boris Becker erwarb.
Krawinkels Großspende an die AfD ging der Bundestagsmitteilung zufolge bereits am Freitag bei der Partei ein. Nach Angaben eines Sprechers des AfD-Bundesverbands sind die 100.000 Euro für den Thüringer AfD-Landesverband unter Björn Höcke bestimmt. Dessen völkisch-nationalistischer "Flügel" wird als rechtsextremer Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet.
Krawinkel bestätigte auf SPIEGEL-Anfrage, dass seine 100.000-Euro-Zuwendung an Höckes AfD-Landesverband adressiert ist. In einem Schreiben an die Thüringer AfD, das dem SPIEGEL vorliegt, weist er darauf hin, dass er "parteipolitisch nicht gebunden" sei und nur seine "Rechte als 'Bürger unseres Vaterlandes'" wahrnehme.
Anlass der üppigen Zuwendung seien "aktuelle politische Ereignisse in Thüringen" gewesen, so Krawinkel.
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