Medienberichte AfD-Mitarbeiter soll Brandanschlag beauftragt haben
Der Mitarbeiter eines AfD-Bundestagsabgeordneten soll in der Ukraine einen Brandanschlag in Auftrag gegeben haben. Das geht aus einer gemeinsamen Recherche des ARD-Politikmagazins "Kontraste" und des Portals t-online.de hervor. Beschuldigt wird Manuel O., der für den Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier arbeitet. O. nannte die Vorwürfe "frei erfunden".
Am 4. Februar 2018 war in der ukrainischen Stadt Uschorod ein Brandanschlag auf eine ungarische Einrichtung verübt worden. Drei Männer stehen in Polen deshalb jetzt vor Gericht. Zum Prozessauftakt in Krakau sagte einer der Beschuldigten, Michal P., dass O. den Anschlag initiiert habe. Der AfD-Politiker habe ihn zu der Tat angestiftet, den Tag ausgesucht und ihm konkrete Anweisungen gegeben.
Angeklagter soll 1500 Euro für Anschlag erhalten haben
Der Beschuldigte gab an, mit O. über den Messenger Telegram kommuniziert und ihm ein Video der Tat geschickt zu haben. Insgesamt habe er dafür 1500 Euro und Geld für ein Flugticket von dem AfD-Mann erhalten.
Ein Anwalt O.s sagte dem Radiosender "Radio Free Europe", sein Mandant wisse nichts von diesem Vorwurf, er sei aber falsch. Der Bundestagsabgeordnete Frohnmaier äußerte sich in einer Stellungnahme zu seinem Mitarbeiter. Er halte es für plausibel, dass der Angeklagte O. falsch beschuldige, "um seine eigene Position zu verbessern". Er werde seinen Mitarbeiter deshalb erst beurlauben, wenn die polnische Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn erhebe.
Diese wollte sich noch nicht zu möglichen Ermittlungen äußern. Der Sprecher Mariusz Sadlo sagte zum ARD-Magazin "Kontraste": "Wenn Namen weiterer Verdächtiger auftauchen, ist es normal, dass ein weiteres Verfahren eingeleitet wird."
Manuel O. hat in der Vergangenheit für die rechtsextreme "Deutsche Militärzeitschrift" und die "Junge Freiheit" geschrieben. Seit September 2018 ist er als Fachreferent für den AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier im Bundestag tätig.