Offenbar Neonazi-Fest besucht AfD Niedersachsen fordert Mitglieder zum Austritt auf

Sie sollen austreten, sonst droht ein Ausschlussverfahren. Drei AfD-Mitglieder besuchten offenbar im April ein Neonazi-Fest zum Geburtstag Hitlers im sächsischen Ostritz. Die Partei will das nicht akzeptieren.

Drei AfD-Mitgliedern wird vorgeworfen, im April ein Neonazi-Fest in Sachsen besucht zu haben. Der Landesverband Niedersachsen forderte sie nun auf, die Partei zu verlassen. Andernfalls folge ein Parteiausschlussverfahren gegen die zwei Kreisvorstände und den ehemaligen Kreistagsfraktionsmitarbeiter, sagte ein Sprecher der AfD-Landtagsfraktion.

Der Landesvorstand hatte am Vorabend über den Ausschluss der Männer beraten. Er hatte nach eigenen Angaben am Samstag davon erfahren, dass die drei Mitglieder zu dem Festival anlässlich des Geburtstags von Adolf Hitler am 20. April im sächsischen Ostritz gefahren sein sollen. An dem Neonazi-Fest, das NPD-Bundesvize Thorsten Heise organisiert hatte, hatten 1200 Personen teilgenommen.

Im Video: Das Neonazi-Treffen in Sachsen

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Einer der Kreisvorstände bestritt am Montag nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ"), bei dem Treffen gewesen zu sein. "Ich bin auf den Fotos nicht zu erkennen", sagte er demnach in der Sitzung des Osnabrücker Kreistags.

Ein anonymer Absender hatte ein Foto an die Redaktion der "NOZ" geschickt, auf dem die drei nun Beschuldigten auf dem Neonazi-Festival zu sehen sein sollen. Laut "NOZ" sind sie allerdings nicht eindeutig zu identifizieren.

AfD-Landeschefin Dana Guth sagte der Nachrichtenagentur dpa wiederum, die drei hätten zugegeben, das Rechtsrockfestival besucht zu haben. Am Sonntag sei der gesamte Kreisvorstand zurückgetreten, um den Weg für einen Neuanfang freizumachen, sagte Guth. Ein für den Tag geplanter Kreisparteitag wurde kurzfristig abgesagt.

Der Landesvorstand führt den Kreisverband nun kommissarisch. Bei einem Kreisparteitag innerhalb der nächsten sechs Wochen sollen die Mitglieder nun einen neuen Vorstand wählen.

mho/dpa
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