Kalkar in NRW
AfD verteidigt Parteitag mit 600 Delegierten mitten in der Pandemie
»Am besten in einer Präsenzveranstaltung«: Die AfD hält am Wochenende ihren Parteitag ab – trotz Coronakrise. Für den Vorsitzenden Jörg Meuthen kein Problem.
Jörg Meuthen: Zwei Posten im Parteivorstand sind neu zu besetzen
Foto: Hauke-Christian Dittrich/ DPA
Im ganzen Land steigen die Fallzahlen, bald sollen noch härtere Vorgaben im Kampf gegen das Coronavirus gelten. Trotzdem hat die AfD ihr Vorhaben verteidigt, mitten in der Corona-Pandemie einen Bundesparteitag mit 600 Delegierten abzuhalten. »Ich bin überzeugt, dass sich Diskussionen über politische Inhalte am besten in einer Präsenzveranstaltung führen lassen«, sagte der Parteivorsitzende Jörg Meuthen der Nachrichtenagentur dpa.
Das habe auch der digitale Grünen-Parteitag am vergangenen Wochenende gezeigt. Ins Detail ging er hierbei allerdings nicht. Meuthen versicherte, die Versammlungsleitung werde strikt darauf achten, dass sich alle Delegierten an die geltenden Hygiene-Vorschriften zu Abstand und Maskenpflicht halten.
Auf ihrem zweitägigen Parteitag im nordrhein-westfälischen Kalkar will die AfD über sozialpolitische Fragen und ein Rentenkonzept beraten – zwei Themen, zu denen in ihrem Parteiprogramm bislang noch nicht viel steht. Außerdem sind zwei Posten im Parteivorstand neu zu besetzen.
Die Zusammenkunft auf dem Messegelände Wunderland soll am 28. und 29. November stattfinden. Die AfD will dort mit mehr als 600 Delegierten auftreten. Auf eine zusätzliche vorgesehene Zahl von rund 100 Gästen wird nach Angaben eines Sprechers verzichtet, doch sind weitere 170 Plätze für Medienvertreter und Organisationsmitarbeiter vorgesehen.
Posten von Kalbitz soll nachbesetzt werden
Während die AfD ihren Bundesparteitag trotz Corona abhalten will, hatte zuvor die CDU ihren für Dezember angesetzten Parteitag auf kommendes Jahr verschoben, ebenso kürzlich die Linkspartei. Die Grünen hingegen hielten am vergangenen Wochenende einen digital gestalteten Bundesparteitag ab.
Reguläre Vorstandswahlen stehen diesmal bei der AfD nicht an. An zwei Stellen soll in Kalkar allerdings nachgewählt werden: Für den Posten des früheren Bundesvorstandsmitglieds Andreas Kalbitz, dessen Parteimitgliedschaft im Mai durch einen Beschluss des Bundesvorstands annulliert worden war. Und für das seit Januar kommissarisch von Carsten Hütter geführte Amt des Bundesschatzmeisters.