Aktionsprogramm
Bundesregierung will Ausländer besser über Aids aufklären
Das Risikobewusstsein in Sachen Aids nimmt ab: Im vergangenen Jahr steckten sich in Deutschland 2700 Menschen mit HIV an. Die Bundesregierung will nun die Aufklärungsarbeit verstärken. Ein nationaler Aktionsplan richtet sich vor allem an Ausländer.
Berlin - Angesichts weiterhin steigender Infektionsraten bei HIV und Aids will die Bundesregierung ihre Präventionsarbeit ausbauen. Das Kabinett beschloss heute den nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung der Immunschwächekrankeheit, wie Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in Berlin erklärte.
Ein neuer Schwerpunkt der Vorbeugung soll nach ihren Angaben bei in Deutschland lebenden Ausländern gesetzt werden. Zudem werde in Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche angestrebt, Reisende in bestimmte Zielländer zu erreichen. Auch im Internet solle die Aufklärung ausgebaut werden. Die Mittel der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sollten um drei Millionen Euro aufgestockt werden.
Nach Schmidts Worten gab es im vergangenen Jahr 2700 Neuinfektionen in Deutschland. Das Risikobewusstsein nehme ab, weil viele fälschlicherweise glaubten, die Krankheit sei heilbar. Sie könne durch medikamentöse Behandlung in Wirklichkeit aber nur eingedämmt werden. Aids "ist und bleibt eine tödliche Krankheit", sagte Schmidt.
Sie verwies zugleich auf den dramatischen Anstieg der Neuinfektionen in Osteuropa um schätzungsweise 70 Prozent. Gründe für die diese drastische Zunahme seien auch Schwierigkeiten im Umgang mit Drogenabhängigkeit und Homosexualität.
phw/AFP
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