AKW Philippsburg Radioaktiv verseuchtes Wasser floss in den Rhein

Aus dem Atomkraftwerk Philippsburg sind rund 30.000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser in den Rhein gelangt. Grund war eine nicht abgeschaltete Pumpe im Block 1, wie der Betreiber Energie Baden-Württemberg heute in Karlsruhe mitteilte.

Karlsruhe - Minister Ulrich Müller (CDU) kritisierte den Betreiber EnBW wegen der aus seiner Sicht verzögerten Meldung: Der Zwischenfall wurde bei der Jahresrevision am vergangenen Sonntag bekannt und dem Landesumweltministerium erst am Montag mitgeteilt.

Die unbeabsichtigte Wasserabgabe erfolgte bei Arbeiten am Schnellabschaltsystem. Nach dem Runterfahren der Anlage wurde für diese Arbeiten der Stickstoffdruck verringert. Hierzu wurden laut EnBW die Abspeiseventile geöffnet und der Stickstoff ordnungsgemäß über das Gebäudedach abgeblasen. Auf diesem Weg gelangte anschließend auch das Wasser ins Freie.

Durch eine Ventilfehlstellung förderte diese Pumpe unbemerkt Wasser in die Schnellabschalttanks. In der Folge wurden die Tanks überfüllt und es traten maximal 30 Kubikmeter Wasser aus. Das Ereignis wurde von der EnBW als Normalmeldung gewertet. "Beruhigend, wenn auch keineswegs befriedigend" sei, dass die gesamte mit dem Wasser abgeleitete Aktivitätsmenge mit maximal 1 Mega Becquerel weit weniger als einem Prozent des errechneten zulässigen Tageswertes entspreche, erklärte das Unternehmen.

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren